Eine "Gruppe" von Männern attackierte in einem Berliner U-Bahnhof einen schlafenden Obdachlosen und verletzten ihn schwer. - In Neukölln wurde schwules Pärchen angegriffen.
Polizeiberichte:
Mitarbeiter der BVG alarmierten in der vergangenen Nacht die Polizei zu einem Bahnsteig des U-Bahnhofes Alexanderplatz. Gegen 2.40 Uhr sollen junge Männer aus einer 10- bis 15-köpfigen Personengruppe auf einen 28-Jährigen, der auf einer Bank auf dem Bahnsteig der Linie U8 schlief, eingetreten und eingeschlagen haben. Dabei soll zum Schlagen auch ein Gürtel benutzt worden sein.
Als die drei Männer des Ordnungsdienstes dem Angegriffenen zur Hilfe eilten, flüchtete die Gruppe und es gelang den BVG-Mitarbeitern, einen Jugendlichen bis zum Eintreffen der alarmierten Polizisten festzuhalten.
Bei dem 17-Jährigen, der alkoholisiert wirkte, wurde in einer Gefangenensammelstelle eine Blutentnahme durchgeführt. Anschließend übergaben die Beamten ihn seinem Betreuer in einer Wohneinrichtung. Die Kopfverletzungen des 28-Jährigen wurden am Ort durch Sanitäter der Berliner Feuerwehr versorgt. Die weiteren Ermittlungen übernahm die Kriminalpolizei der Direktion 3.
Gefährliche Körperverletzung mit homophoben Hintergrund
Nach einer gefährlichen Körperverletzung mit homophoben Hintergrund gestern Nachmittag in Neukölln hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen. Zwei Männer, 23 und 28 Jahre alt, erschienen gestern Nachmittag auf einem Polizeiabschnitt und gaben an, dass sie gegen 15.30 Uhr in der Sonnenallee in Richtung Hermannplatz unterwegs waren, als sechs Männer an die beiden herantraten und den Älteren fragten, warum er Ohrringe trägt und ob er schwul sei.
Der Angesprochene entgegnete daraufhin, dass es egal wäre, ob er schwul sei. Daraufhin sollen zwei aus der sechsköpfigen Gruppe die beiden Männer angegriffen haben. Dabei wurde der 23-Jährige offenbar auch mit einer leeren Obstkiste beworfen. Sein Begleiter erlitt leichte Kopfverletzungen und er Kopf-, Arm- und Beinverletzungen.
Die Attackierten gaben an, aufgrund ihrer sexuellen Orientierung angegriffen worden zu sein. Nach dem Angriff waren die beiden Männer zum nahe gelegenen Polizeiabschnitt geflüchtet. Eine Suche nach den mutmaßlichen Angreifern verlief ohne Erfolg.