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Wegen Tibet-Flaggen bei U20: DFB Kniefall vor China

Beim Spiel der chinesischen U20-Mannschaft in Mainz zeigten oppositionellle  Zuschauer Tibet-Flaggen. Nun reist eine Delegation des Deutschen Fußballbunds (DFB) um Generalsekretär Friedrich Curtius für eine Entschuldigung nach China. Angst vor Stopp von Sponsorgeldern.

 

Nach einem Eklat um tibetische Flaggen beim Spiel der chinesischen U20-Mannschaft in Mainz ist eine Delegation des Deutschen Fußballbunds (DFB) um Generalsekretär Friedrich Curtius vergangene Woche für eine Entschuldigung nach Peking gereist. Nach Informationen der WirtschaftsWoche hatten Vertreter von Bundesliga-Vereinen den DFB zu dieser Entschuldigung gedrängt.


Die chinesische U20 sollte im Herbst 2017 außer Konkurrenz in der deutschen Regionalliga Südwest antreten. Es brach die erste Partie ab, nachdem Aktivisten mit tibetischen Flaggen am Spielfeldrand aufgetaucht waren. Peking forderte, politische Äußerung von den Sportplätzen zu verbannen. Beide Seiten beendeten die Gastspiele daraufhin. Das chinesische Außenministerium sprach darauf von „antichinesischen Aktivitäten“.


Für die Reise nach Peking soll sich der DFB laut WirtschaftsWoche entschieden haben , nachdem sowohl die chinesische Seite als auch deutsche Vereine Druck gemacht haben. Von Seiten der Profi-Klubs habe man eine Entschuldigung in Peking erwartet, sagte ein Vorstandsmitglied eines Bundesligisten gegenüber der WirtschaftsWoche. Der DFB habe „äußerst ungeschickt“ gehandelt. Beim DFB hieß es dazu, man sei „im ständigen Austausch mit seinen Partnern in China“.


Die deutschen Klubs sind zunehmend abhängig vom Geld aus China. Bei fünf von 18 Bundesligisten zählen chinesische Unternehmen zum Sponsorenpool. Einige deutsche Vereine betreiben Standorte in dem Land, um von dort Aktivitäten für die zahlungskräftigen chinesischen Fans zu organisieren. Darunter sind der BVB, der FC Bayern und der VfL Wolfsburg.

Nach dem Tibet-Eklat sollen chinesische Sponsoren Insidern zufolge mit der Absage von Kooperationen und der Kündigung von Verträgen gedroht haben.

Betroffen scheint mindestens der BVB, wie die WirtschaftsWoche erfuhr. Der Verein bestätigt das nicht, man habe „gerade erst wieder eine Kooperation mit einem chinesischen Unternehmen vereinbart“. Der DFB schloss bei der Curtius-Reise einen Vertrag mit dem Internetunternehmen Netease, der sich laut DFB „sehr gut in die deutsch-chinesische Kooperation im Fußball einbettet“.

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