Die deutsche Bauindustrie hat vor einem nationalen "Brückenkollaps" gewarnt. "Der Abriss der maroden Brücke bei Lüdenscheid ist neben Wiesbaden und Berlin-Treptow ein weiteres Beispiel für ein bundesweites Verkehrsdesaster", sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er forderte die Einberufung einer Taskforce: "Jetzt geht es darum, schnell alle möglichen Kapazitäten, Kräfte und Know-how zu bündeln, um koordiniert und zügig Herr der Lage zu werden", sagte Müller.
Es handele sich um eine Generationenaufgabe. "Wir brauchen deshalb eine gemeinsame Runde mit einem kompetenten Team aus Auftraggebern, Planern und Bauindustrie, um gemeinsam planerische- und ingenieurtechnische Lösungen zu identifizieren und umzusetzen", sagte Müller und forderte von der Politik, langwierige Verfahren zu vermeiden. Die Autobahn GmbH hatte am Freitag mitgeteilt, dass die marode Talbrücke Rahmede auf der Autobahn 45 bei Lüdenscheid abgerissen werden muss. Nach Angaben des HDB sind vor allem Brückenbauwerke kritisch, die zwischen 1960 und 1979 errichtet wurden. Diese belaufen sich laut HDB auf 39,4 Prozent aller Brücken in Deutschland.
Foto: Halbseitig gesperrte Brücke, über dts Nachrichtenagentur