BMW gesteht Unregelmäßigkeiten am Abgassystem ein
BMW hat nach SPIEGEL-Informationen Unregelmäßigkeiten an der Abgasreinigung von Modellen der Baureihen 7 und 5 gegenüber dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eingeräumt. Der Konzern erklärte auf Anfrage, es handele sich dabei um Fahrzeuge mit Sechs-Zylinder-Motor, deren Abgassystem durch die Software "nicht optimal funktioniert“. Betroffen sollen davon 11.000 Fahrzeuge allein auf dem deutschen Markt sein, die der Euronorm 6 entsprechen, aber nicht mehr produziert werden.
Derzeit prüft BMW, ob sich diese Software auch auf Fahrzeugen befindet, die ins Ausland exportiert worden sind. Dabei gilt die Sorge des Autobauers vor allem dem US-Markt, wo empfindliche Geldstrafen drohen.
Die Unregelmäßigkeiten sind nach Informationen des SPIEGEL per Zufall entdeckt worden. Ein 7er-BMW soll beim KBA im Rahmen der üblichen Marktüberwachung aufgefallen sein. Den Verdacht erregte dabei offensichtlich der Konzern selber, der über die anstehende Kontrolle Nachricht erhalten hatte. "Daraufhin wollte BMW vor der Prüfung unbedingt einen Service an dem Wagen vornehmen", sagte ein Beamter aus Behördenkreisen dem SPIEGEL.
Ein BMW-Sprecher sagte gegenüber dem SPIEGEL, die Software sei nach bereits erfolgter Typgenehmigung "irrtümlich aufgespielt" worden. "Wir werten diese Software nicht als ein 'Defeat Device'", so der Konzernsprecher weiter. BMW-Vorstandsvorsitzender Harald Krüger hatte in der Vergangenheit stets beteuert, dass BMW keine manipulierten Diesel verkauft habe.