Ackermann will bis Ende seines Vertrags Chef der Deutschen Bank bleiben: „Es macht sehr vielSpaß, in diesen turbulenten Zeiten dieses Kreditinstitut zu führen“.
Josef Ackermann will bis 2013 Deutsche-Bank-Chef bleiben. „Es macht sehr viel
Spaß, in diesen turbulenten Zeiten dieses Kreditinstitut zu führen“, sagte er Ende
vergangener Woche zu Spekulationen, er könnte vorzeitig aus seinem bis 2013 laufenden
Vertrag aussteigen. Vielmehr wolle er an einem „besseren Finanzsystem“
mitbauen, sagte Ackermann zu seiner Motivation. Er dementierte, dass er bereits
mit Aufsichtsratschef Clemens Börsig auf der Suche nach einem Nachfolger sei. Es
gehe in den Gesprächen mit Börsig allein darum, nach welchen Kriterien gesucht
werde. „Die Deutsche Bank ist nicht nur eine Bank, sondern muss auch eine wich -
tige politische Rolle spielen“, sagte er zum Anforderungsprofil seines Nachfolgers.
Das könnte gegen seinen mächtigen Investmentbanker Anshu Jain sprechen. Der
Top-Mann mit Sitz in London gilt hierzulande als schwer vermittelbar: zu angloamerikanisch,
zu renditegetrieben. Doch Jains Hausmacht wird immer größer, in Kürze
wird er zusätzlich den Geschäftsbereich Unternehmens finanzierung von seinem
wahrscheinlich ausscheidenden Vorstandskollegen Michael Cohrs übernehmen.
Cohrs sei „amtsmüde“, heißt es in der Bank. DER SPIEGEL 24/2010