Lieber Leser,
nach dem Shortie-Überfall durch Hedgefonds im April 2016 (vertikaler blauer Balken im Chart) schien es im bisherigen Jahresverlauf so, als habe sich die Ströer-Aktie von diesem Druck endgültig befreit: Im Juni dieses Jahres konnte das Hoch vom März 2016 – also VOR der Short-Attacke – überboten werden.
Vor knapp 2 Wochen wurde sogar ein neues Jahreshoch ausgebildet – alles schien in charttechnisch bester Ordnung, oder? Nicht wirklich, wie Ihnen der Blick auf das 50-Tage-Momentum offenbart:
Dieser Indikator zeichnet für Sie Schwung und Dynamik einer Kursbewegung nach. Und wie im Fall Ströer zu sehen, liefert Ihnen das Momentum dabei auch noch wichtige Warnsignale:
Wie im rechten Tageschart zu erkennen, bildete die Aktie 3 Zwischenhochs aus, die ich mit dem vertikalen roten Balken markiert habe. In einem intakten Aufwärtstrend sollten diese Tops im Aktienkurs von jeweils höheren Hochs im Momentum bestätigt werden. Bei der Ströer-Aktie war dies indes nicht der Fall:
Tatsächlich lag das zweite Momentum-Hoch (knapp) unter dem ersten, das dritte sogar signifikant unter dem zweiten. In der Charttechnik bezeichnen wir eine solche Entwicklung mit Divergenz (Abweichung). Dabei reicht üblicherweise schon eine einfache Divergenz – Ströer generierte gleich eine schwerwiegendere zweifache Abweichung. Überdies befindet sich der Indikator inzwischen unter der Nulllinie: Somit baut die Aktie nunmehr negatives Momentum auf.
Richtige Sorgenfalten dürfte all das beim Blick auf den langfristigen Monatschart bei Ihnen aufwerfen: Die Ströer-Notierung nähert sich nämlich inzwischen gefährlich dem langfristigen Aufwärtstrend aus dem Jahr 2013 an. Ein Durchbruch nach unten wäre ein massives Verkaufssignal.
Ein Beitrag von Andreas Sommer.