Kommentar von David Iusow-Klassen
Liebe Leser,
in Zeiten von Google und Twitter lernt man, sich mit der Datensammlerwut der Tech-Giganten zu arrangieren. Ich bin daher, was das angeht, bereits mehr oder weniger abgehärtet. Als ich jedoch vor einiger Zeit feststellen musste, dass Google private Mails durchforstet, um an Daten für Werbung zu gelangen, ging das selbst für mich zu weit. Daran ändern kann ich natürlich bis heute nichts. Erfreulich hingegen aber, dass Google nun selbst etwas daran ändert.
Abhängigkeit von Werbeeinnahmen soll geringer werden
Google will sich, wie bereits bekannt wurde, unabhängiger von Werbeeinnahmen machen. Insgesamt 57 % aller Werbeeinnahmen in den USA gingen per 2016 an Google und Facebook. Der Großteil davon an Google. Da Google nun aber mit Amazon im Segment Cloud und vor allem um Unternehmenskunden buhlt, besinnt man sich auf etwas mehr adäquate Methoden. Man hat schlicht und ergreifend die Sorge, Kunden könnten abgeschreckt werden.
Kein Scannen von privaten Mails mehr
Google bietet derzeit zwei Varianten von Gmail an. Zum einen die kostenfreie Variante, die Werbeanzeigen auf Basis gescannter Emails einblendet, und die werbefreie Variante, die über die Plattform G-Suite gegen eine Gebühr genutzt werden kann. Das Problem hat Google nun selbst erkannt. Unternehmenskunden, die zunächst die freie Variante nutzen, scheuen sich, im Anschluss auf die G-Suite umzusatteln, selbst wenn diese werbefrei ist. Da auch Googles Cloud-Kunden die G-Suite nutzen sollen, lenkte Google nun ein und stellt das Scannen von Emails zukünftig ein.
Ein Beitrag von David Iusow-Klassen.