Kommentar von Volker Gelfarth
Liebe Leser,
nach Abwehr der Übernahme durch den US-Konkurrenten Kraft Heinz hat Unilever eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, mit denen die Attraktivität des Konzerns gesteigert werden soll. Die Quartalsdividende wurde bereits um 12% erhöht. Zudem hat Unilever für 1,4 Mrd € eigene Aktien zurückgekauft. Das Programm hat ein Volumen von insgesamt 5 Mrd € und soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Davon stehen 1,5 bis 2,5 Mrd € für Rückkäufe der in London gehandelten Aktien (Unilever plc) zur Verfügung. Gleichzeitig hat Unilever den Konzernumbau beschlossen.
Unilever rechnet mit einer Wachstumsbeschleunigung
Im Rahmen dessen werden das Margarine-Geschäft verkauft, die Bereiche Lebensmittel und Erfrischungen zusammengelegt, Stellen abgebaut sowie Werbeausgaben gekürzt. Die britisch-niederländische Doppelstruktur steht ebenfalls auf dem Prüfstand. Ziel ist es, bis 2020 die Kosten um 6 Mrd € zu senken und die operative Marge von 16,4 auf 20% zu steigern. Allerdings ohne Berücksichtigung der Umbaukosten in Höhe von rund 3,5 Mrd €. In den Halbjahreszahlen werden erste Erfolge des Umbaus sichtbar.
Unilever hat die Kosten um 1 Mrd € gesenkt und die operative Marge von 16 auf 17,8% gesteigert. Im Gesamtjahr soll sich die Marge von 16,4% auf mindestens 17,4% verbessern. Der Umsatz wuchs um 5,5%, organisch um 3%. In der zweiten Jahreshälfte rechnet Unilever mit einer Wachstumsbeschleunigung. Entsprechend soll der Umsatz auf Jahressicht organisch um bis zu 5% steigen. Das tatsächliche Wachstum hängt vom Zeitpunkt des Verkaufs des Margarine-Geschäfts ab.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.