Kommentar von Volker Gelfarth
Liebe Leser,
BAT hat im 1. Halbjahr positiv überrascht. Getrieben von der Schwäche des britischen Pfund sprang der Umsatz um 19,3% nach oben. In allen Regionen ist der Konzern zweistellig gewachsen. Die operative Marge verbesserte sich von 33,2 auf 33,4%. Der Gewinn ging dagegen um 15,4% zurück. Belastet haben höhere Zinsen sowie der Verkauf der Rechte an der Tabakmarke Natural American Spirit durch Reynolds American. Dennoch wird die Zwischendividende um 10% auf 56,5 Pence pro Aktie erhöht.
Eine Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung ist nicht zu befürchten
Seit Ende Juli ist die 41,7 Mrd £ schwere Übernahme der restlichen 57,8% an Reynolds (Umsatz 2016: 12,5 Mrd $) in trockenen Tüchern. Damit ist BAT zum weltweit größten börsennotierten Tabakkonzern aufgestiegen und wird das Jahr mit einem kräftigen Umsatzund Gewinnsprung abschließen. Auch langfristig rechnen wir mit profitablem Wachstum.Daran dürften auch die Pläne der US-Gesundheitsbehörde FDA nichts ändern, die Nikotinmenge in Zigaretten so weit zu reduzieren, dass sie nicht mehr abhängig macht. BAT hatte mit einem solchen Vorstoß schon gerechnet und sich frühzeitig vorbereitet.
Zu bedenken ist auch, dass es sich zunächst nur um Pläne handelt und dass die Tabakbranche eine starke Lobby hat. Es ist sogar denkbar, dass mehr geraucht wird, denn der abhängige Raucher braucht ja eine gewisse Nikotindosis, um seine Sucht zu befriedigen. Eine Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung ist auch wegen der Steuerpläne der US-Regierung nicht zu befürchten. Diese sehen eine Senkung der Unternehmenssteuer von 35 auf 15% vor.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.