Kommentar von Sascha Huber
Lieber Leser,
nachdem sich die Aktie von ADVA Optical zuletzt im Zuge eines Rebounds etwas erholen konnte, ist sie heute schon wieder unter den größten Verlierern im TecDAX zu finden. Für mich wenig verwunderlich, denn besagter Rebound war rein technischer Natur – und so übernehmen die Verkäufer nun wieder das Kommando!
ADVA Optical mit einem Horrorjahr
Denn das laufende Geschäftsjahr 2017 wird wohl als ein Horrorjahr in die Geschichte des Unternehmens eingehen. Zu Jahresbeginn noch hoffnungsfroh gestartet, reihte sich im Jahresverlauf Hiobsbotschaft an Hiobsbotschaft und die Aktie ging folgerichtig in den freien Fall über. So präsentierte ADVA zuletzt nicht nur schlechte Quartalszahlen, sondern darüber hinaus auch noch einen miesen Ausblick.
Ferner konnte die Übernahme von MRC Communications weder die eigenen Aktionäre noch mich wirklich überzeugen. Zum einen kann ich nicht erkennen, warum die beiden Unternehmen so gut zusammen passen sollen wie CEO Brian Protiva stets betonte. Zum anderen hielt und halte ich den gezahlten Übernahmepreis für zu hoch. Dies erkannte man schon daran, dass sich die Altaktionäre von MRV Communications sofort für das Übernahmeangebot erwärmen ließen, obwohl sie kaum einen Aufschlag auf den seinerzeit aktuellen Börsenkurs geboten bekamen.
Verbessert hat sich noch nichts, ganz im Gegenteil!
Meine Kritik an der Übernahme der MRV Communications Inc. wurde dann auch mit Vorlage der letzten Quartalszahlen untermauert. Denn auch unter Einbeziehung von MRV Communications konnte die Gesellschaft ihre eigenen Umsatzerwartungen nicht erfüllen. Und der Ergebnisbeitrag war sogar negativ, was nicht gerade für boomende Geschäfte bei der neuen Tochtergesellschaft spricht.
Zwar hat ADVA zuletzt angekündigt, mit Entlassungen auf die schwach laufenden Geschäfte zu reagieren, doch diese kosten erst einmal Geld. Erst auf Sicht mehrerer Quartale werden sich diese Maßnahmen daher positiv in der Bilanz niederschlagen. Noch also hat sich nichts verbessert und angesichts der Fehlentscheidungen, die der langjährige CEO Brian Protiva zuletzt getroffen hat, sollte man auch mal dessen Position hinterfragen. Aktuell jedenfalls würde ich immer noch die Finger von der Aktie lassen und sehe hier kurzfristig erneutes Rückschlagpotenzial in Richtung 4,50 Euro.
Ein Beitrag von Sascha Huber.