Kommentar von Sascha Huber
Lieber Leser,
zu den größeren Verlierern im SDAX zählt heute die Aktie der Gerry Weber International AG. Bekanntlich halte ich die Aktie für eine interessante Turnaround-Spekulation. Ob dieses jedoch aufgehen wird oder nicht, wird sich voraussichtlich am morgigen Donnerstag entscheiden.
Gerry Weber mit Quartalszahlen, morgen um 7:40 Uhr
Denn morgen um 7:40 Uhr wird Gerry Weber seine aktuellen Q3-Zahlen vorlegen. Je nachdem wie diese ausfallen, dürfte die Aktie darauf mit Auf- oder eben Abschlägen reagieren, womit aus charttechnischer Sicht eine Entscheidung fallen dürfte. Fällt die Aktie im Zuge schwacher Zahlen unter die Marke von 10,00 Euro (Stoppkurs knapp unterhalb von 9,50 Euro platzieren), heißt es sofort aussteigen. Steigt sie dagegen über die Marke von 11,30 Euro, liegt ein kurzfristiges Kaufsignal mit Kursziel 14,50 Euro vor. Mittelfristig halte ich sogar Kursziele zwischen 18,00 und 22,00 Euro für möglich.
Bleibt noch die Frage, was eigentlich für Zahlen zu erwarten sind. Das Unternehmen selbst hat für das laufende Geschäftsjahr 2017 einen Jahresumsatz von knapp unter 975 Mio. Euro bei einem EBIT zwischen 10-20 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Im ersten Halbjahr wurde jedoch bereits ein Umsatz von 427,8 Mio. Euro sowie ein EBIT von 6,0 Mio. Euro eingefahren. Somit fehlen für das zweite Halbjahr noch knapp 550 Mio. Euro an Umsatz sowie mindestens 4,0 Mio. beim EBIT.
Quartalszahlen trotzdem kurzfristig wegweisend!
Da jedoch in der Regel das vierte Quartal, aufgrund des Weihnachtsgeschäfts, das stärkste Quartal bei Gerry Weber ist, dürften in Q3 deutlich weniger als 250 Mio. Euro umgesetzt worden sein. Auch das EBIT dürfte durchaus etwas unterhalb von 2,0 Mio. Euro hereinkommen. Ich für meinen Teil wäre mit einem Quartalsumsatz in Höhe von 220-230 Mio. Euro sowie einem EBIT zwischen 1,0-1,5 Mio. Euro zufrieden.
Sollte Gerry Weber diese Erwartungen sogar übertreffen können, dürfte dies jedoch die Phantasie der Anleger anregen. Denn dann wäre mit einem halbwegs ordentlichen Weihnachtsgeschäft auch ein Übertreffen der eigenen Prognose möglich. Generell erwarte ich für das Gesamtjahr 2017, anders als die meisten Analysten, ohnehin schon einen Jahresumsatz von mindestens 975 Mio. Euro bei einem EBIT von 15,0 Mio. Euro. Wer mir hier folgen kann, könnte die Aktie daher schon im Vorgriff auf die morgigen Quartalszahlen kaufen. Weniger mutige Anleger sollten diese aber lieber noch abwarten.
Ein Beitrag von Sascha Huber.