Vorbelastete Berater kassierten fast 100 Millionen Euro Hilfsgelder bei Bankenrettung. So flossen im Zeitraum Oktober 2008 bis Dezember 2012 fast 100 Millionen Euro an Beratungshonoraren an Häuser wie die Deutsche Bank, Rothschild und Goldman Sachs.
Die Stabilisierung des deutschen Bankenwesens hat einen Geldregen ausgelöst – für die Banken und ihre Berater. So flossen im Zeitraum Oktober 2008 bis Dezember 2012 fast 100 Millionen Euro an Beratungshonoraren von der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) an Häuser wie die Deutsche Bank, Rothschild und Goldman Sachs.
Das geht aus einer streng vertrauliche Liste aus dem Bundesfinanzministerium hervor, die dem Handelsblatt (Mittwochausgabe) vorliegt.
Ebenfalls auf der Empfängerliste: Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater wie KPMG oder Roland Berger sowie Top-Anwaltskanzleien mit Namen Freshfields Bruckhaus Deringer, Hengeler Mueller und White & Case.
Damit profitierten teilweise dieselben Akteure, die zur Krise des Bankensystems beitrugen, anschließend von ihrer Bewältigung. Die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung führt die Geschäfte des Bankenrettungsfonds Soffin, der vor vier Jahren gegründet wurde.
Banken, die durch die Finanzmarktkrise in Not gerieten, sollten mit Hilfe des Soffins aufgefangen werden Auf der Liste der Beratungsunternehmen stehen mit den Kanzleien Freshfields, Hengeler Mueller und White & Case auch Akteure, die erst kürzlich in den Verdacht des versteckten Lobbyismus geraten sind.
Dabei ging es um Gesetzesplänen zur Bescheidung von Kleinaktionärsrechten ebenso wie um die Erarbeitung von Gesetzen zur Finanzmarktstabilität. In letzterem Fall war auch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in Verruf geraten, da er nach Ausscheiden aus seinem Amt als Bundesfinanzminister von der Kanzlei Freshfields ein üppiges Honorar für einen Vortrag erhielt.