Die deutschen Ermittlungen im Milliardenbetrug rund um »OneCoin« sind umfassender als bislang bekannt.
Seit wenigen Wochen läuft eine Öffentlichkeitsfahndung nach der schillernden Frontfrau Ruja Ignatova, die Anlegern dank ihres angeblichen »Bitcoin-Killers« hohe Renditen versprach und als »Krypto-Queen« gefeiert wurde – bevor sie 2017 spurlos verschwand. Nach SPIEGEL-Informationen ermittelt die Staatsanwaltschaft Darmstadt zudem seit vorigem August auch gegen ihren langjährigen Partner und Ehemann.
Die Behörde bestätigt auf Anfrage ein Ermittlungsverfahren gegen »einen Rechtsanwalt aus Neu-Isenburg«, den sie der Geldwäsche verdächtigt: Demnach soll Ignatova 2016 die Überweisung von 7,69 Millionen Euro, die mutmaßlich aus ihren Betrugsstraftaten stammten, auf eines seiner Privatkonten veranlasst haben. Ermittler durchsuchten Ende Januar bereits Wohnungen und Büros unter anderem in Weilburg, Baden-Baden und Frankfurt am Main. Man habe dabei Beweismittel und Vermögenswerte gesichert, die Ermittlungen seien aufwendig und würden voraussichtlich mehrere Monate dauern, heißt es bei der Staatsanwaltschaft. Der Beschuldigte ließ eine Anfrage zu den Vorwürfen unbeantwortet.