Liebe Leser,
wie immer am Montag an dieser Stelle unser Blick auf den Gesamtstand der Nettoleerverkaufspositionen im DAX sowie die Veränderungen auf Wochenbasis. Die vergangene Woche lief für die DAX-Titel ausgesprochen ruhig. Lediglich bei Bayer und ThyssenKrupp kam es zu nennenswerten Veränderungen, die aber noch nicht stark genug ausfallen, um hier von einem Trend zu sprechen. Womöglich spekulieren die ersten Hedgefonds bei ThyssenKrupp schon auf ein Scheitern der Abspaltungspläne für die Stahlsparte.
Was die Zahlen darstellen
Der Gesamtstand zeigt lediglich die Summe aller Leerverkaufs-Positionen im sichtbaren, meldepflichtigen Bereich von 0,50 % oder mehr an. In der Praxis bedeutet dies: Wenn ein Hedgefonds seine Position von 0,50 % auf 0,49 % reduziert, beträgt die Netto-Veränderung lediglich -0,01 %, der Gesamtstand sinkt in meiner Übersicht jedoch um 0,50 %. Es lässt sich schlichtweg nicht mehr nachvollziehen, was der Hedgefonds anschließend mit seiner Position von 0,49 % macht. Behält er sie bei oder baut er sie komplett ab? Der Bundesanzeiger liefert dazu keine Daten.
Daher entferne ich diese Positionen aus der Gesamtrechnung. Das heißt jedoch im Umkehrschluss, dass Sie im Gesamtstand mitunter lediglich die Spitze des Eisberges sehen. Darunter kann noch ein größeres, nicht meldepflichtiges „Schattenreich“ an Short-Positionen lauern.
Unternehmen |
Short-Position in % |
Vorwoche |
Differenz |
Commerzbank |
2,5 |
2,5 |
0 |
Deutsche Lufthansa |
2,04 |
2,04 |
0 |
Volkswagen |
2,02 |
2,02 |
0 |
E.ON |
1,58 |
1,59 |
-0,01 |
ThyssenKrupp |
1,39 |
1,21 |
0,18 |
Bayer |
1,37 |
1,27 |
0,1 |
ProSiebenSat.1 Media |
1,16 |
1,16 |
0 |
Deutsche Bank |
0,71 |
0,73 |
-0,02 |
Letzte Aktualisierung: 18.9.2017 15:00 Uhr
Ein Beitrag von Marco Schnepf.