Die vorläufigen Ergebnisse der internationalen Ermittlungen zum Absturz von MH17 werden erst Anfang September veröffentlicht. - Laut ICAO-Regeln sollte der vorläufige Bericht über den Flugzeugabsturz binnen eines Monats veröffentlicht werden.
Die vorläufigen Ergebnisse der internationalen Ermittlungen zum Absturz der Boeing 777 der Malaysia Airlines im ostukrainischen Gebiet Donezk werden Anfang September veröffentlicht, schreibt die russische Zeitung "Kommersant" am Donnerstag.
Das teilte der Sprecher des niederländischen Sicherheitsrats (Dutch Safety Board - DSB), Wim van der Weegen, mit. Den genauen Tag nannte er allerdings nicht. Der entsprechende Bericht wird nach seinen Worten „Informationen aus verschiedenen Quellen“ wie Flugschreiber, Flugsicherung, Radaranlagen, Satellitenaufnahmen und Beurteilungen internationaler Experten enthalten, die den Absturzort besucht haben.
Der niederländische Sicherheitsrat ist für die Untersuchung des Flugzeugabsturzes vom 17. Juli unter der Schirmherrschaft der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) zuständig. An Bord der abgestürzten Maschine (Flug MH17) befanden sich 298 Personen, darunter 196 Niederländer.
Van der Weegen zufolge haben die Ermittler ihre Arbeit in der Ukraine abgeschlossen. Die dabei gesammelten Daten werden im Hauptquartier des Sicherheitsrats in Den Haag analysiert.
Laut ICAO-Regeln sollte der vorläufige Bericht über den Flugzeugabsturz binnen eines Monats veröffentlicht werden, aber in diesem Fall wurde die Frist ausnahmsweise verlängert, weil die Ermittler häufig keinen Zugang zum Absturzort wegen der Kämpfe in der Ostukraine hatten.
Die Auswertung des Flugschreibers haben Experten in London übernommen. Vertreter der so genannten Donezker Volksrepublik hatten die Flugschreiber Vertretern der malaysischen Regierung in der Nacht zum 22. Juli übergeben.
Zur jüngsten Ankündigung des malaysischen Verkehrsministers Liow Tiong Lai, dass der Bericht bereits in dieser Woche vorgelegt werden könnte, sagte der Sprecher des niederländischen Sicherheitsrats, er wisse davon nichts.
Inzwischen verriet eine Quelle aus dem Umfeld der internationalen Ermittlungskommission, dass die Auswertung des Flugschreibers kaum Aufschluss über den Absturz gebracht habe. Bei einem Raketentreffer wären die Piloten wegen des rasanten Druckabfalls sofort bewusstlos geworden.
Nach der Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse werde sich der niederländische Sicherheitsrat mit dem endgültigen Bericht befassen, so van der Weegen weiter. Diese Arbeit könnte mehrere Monate in Anspruch nehmen.