Im Jahr 2018 ist die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge im Vorjahresvergleich um 16,5 Prozent gesunken. Die Gesamtzahl der Asylanträge lag bei 185.853, teilte das Bundesinnenministerium am Mittwoch mit. Davon waren 161.931 Erst- und 23.922 Folgeanträge.
Im Jahr 2016 waren es noch rund 280.000 und im Jahr 2015 noch rund 890.000 asylsuchende Menschen. Nach dem Höhepunkt der Flüchtlingslage im Herbst 2015 sei "ein kontinuierlicher Rückgang des Asylzugangs nach Deutschland zu beobachten", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). Insbesondere liege die Nettozuwanderung "deutlich unter dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Korridor für die Zuwanderung von 180.000 bis 220.000 Personen jährlich".
Dies zeige, dass die Maßnahmen, die man eingeleitet habe, "zunehmend und nachhaltig greifen", sagte der CSU-Politiker. "Zur Verstetigung dieser Erfolge sind allerdings auch in Zukunft weitere Anstrengungen beispielsweise auf den Gebieten der Schaffung eines Gemeinsames Europäisches Asylsystems oder einer effektiveren Rückführung unerlässlich."
Hauptherkunftsländer waren im vergangen Jahr Syrien, der Irak und der Iran.
Entschieden wurde 2018 über die Asylanträge von 216.873 Personen, 386.555 weniger (- 64,1 Prozent) als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
41.368 Antragstellern (19,1 Prozent) wurde die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention zuerkannt. 25.055 Personen (11,6 Prozent) erhielten subsidiären Schutz.
Darüber hinaus stellte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bei 9.548 Asylsuchenden (4,4 Prozent) Abschiebungsverbote fest. Abgelehnt wurden die Anträge von 75.395 Personen (34,7 Prozent). Anderweitig erledigt wurden die Anträge von 65.507 Personen (30,2 Prozent). Die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge lag Ende Dezember bei 58.325.
Foto: Flüchtlinge, über dts Nachrichtenagentur