Mehrwertsteuer-Erhöhung für Bildung?
Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) hat sich für
Steuererhöhungen ausgesprochen, um das deutsche Bildungssystem zu
verbessern. "Wer ein in sich konsistentes, kostenloses Bildungssystem von
der Kita bis zur Uni will, kommt am Ende trotz aller Sparbemühungen um
Steuererhöhungen nicht herum", sagte Bullerjahn SPIEGEL ONLINE.
"Wenn man große Forderungen auf einem Bildungsgipfel stellt, muss man auch
die Ehrlichkeit haben zu sagen: Dann wird am Ende der Spitzensteuersatz
erhöht, dann wird die Mehrwertsteuer erhöht. Sonst geht es nicht", sagte
Bullerjahn in Anspielung auf den Bildungsgipfel von Bund und Ländern am
22. Oktober. Eine solche Operation werde Jahre dauern, fügte er noch
hinzu.
Allein in Sachsen-Anhalt wären Investitionen von 800 Millionen bis einer
Milliarde Euro nötig, sagte der Finanzminister. Im Hinblick auf bisherige
SPD-Steuerbeschlüsse sagte Bullerjahn: "Es reicht nicht, nur die
Vermögensteuer wiedereinzuführen und die Reichensteuer zu erweitern. Das
wird eine Last, die alle schultern müssen."
Explizit verwies Bullerjahn auf die skandinavischen Länder: "Es ist kein
Zufall, dass die Länder mit den besten Bildungssystemen auch die höchsten
Mehrwertsteuersätze haben".
In der SPD-Bundestagsfraktion stieß Bullerjahns Vorstoß auf Ablehnung.
"Steuererhöhungen werden im Wahlkampf keine Rolle spielen", sagte der
haushaltspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, SPIEGEL
ONLINE.
SPD-Fraktionsvize Joachim Poß sagte SPIEGEL ONLINE, die Ankündigung einer
Mehrwertsteuererhöhung wäre "politischer Selbstmord". Es sei
ausgeschlossen, dass die SPD mit so einer Forderung in den Wahlkampf
ziehe.
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