Sahra Wagenknecht, Europaabgeordnete der Linken und Sprecherin der Kommunistischen Plattform, hat die Forderung nach Einführung einer Vermögenssteuer für die Superreichen in Deutschland bekräftigt. Wagenknecht am Montag in der N24-Sendung "Was erlauben Strunz":
"Es wird immer gesagt, wir haben kein Geld im Land. Wir haben Fünftausendmilliarden Euro privates Geldvermögen. Das ist so ungleich verteilt, dass die oberen ein Prozent die Hälfte davon haben. Das sind alles Multimillionäre.
Und da kann man eine ganz einfache Rechnung aufmachen. Wenn man die mit fünf Prozent Vermögenssteuer belasten würde, also mit einer Steuer, von der 99 Prozent der Bevölkerung überhaupt nichts merken würden, dann wären das öffentliche Einnahmen von 150 Milliarden Euro im Jahr. Und damit kann man schon einiges machen."
Sahra Wagenknecht hat es dabei insbesondere auf die großen Privatvermögen abgesehen, denn "auch ein Herr Ackermann mit seinen 13 Millionen ist noch fast ein armer Mann gegen die Familie Quandt, die im Jahr 350 Millionen bezieht aus reinem Aktieneigentum."
Die Sozialleistungen seien in Deutschland so gering und die Arbeit vielfach so schlecht bezahlt, dass es zwangsläufig zu Schwarzarbeit komme, was Wagenknecht "aber niemandem verübeln" wolle. Wagenknecht: "Ich finde, dass wir ein Sozialsystem brauchen, dass tatsächlich auch bei Arbeitslosigkeit so schützt, dass die Leute nicht vor Ausweglosigkeit versuchen, irgendwie schwarz zu arbeiten. Aber das haben wir nicht. Sondern wir haben ein riesiges soziales Loch. Und wer da reinfällt, der muss natürlich irgendwie sehen, wie er überlebt."