Die Äußerungen von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer zu Intersexuellen in einer Karnevalsrede sorgen weiter für eine heftige politische Debatte. SPD-Vize Ralf Stegner sprach am Montag in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen" von einem "misslungenen Karnevalsscherz".
Er fügte hinzu: "In der Sache finde ich das nicht besonders komisch. Frau Kramp-Karrenbauer übt noch beides: den Karneval und die CDU-Spitze."
Stegner räumte gleichzeitig aber ein, im Karneval "über solche Sachen durchaus auch lachen" zu können. Es gebe allerdings "Leute, denen fällt Geistreicheres ein als Frau Kramp-Karrenbauer".
Noch kritischer äußerte sich FDP-Fraktionsvize Christian Dürr. Er forderte die CDU-Chefin auf, sich zu entschuldigen, denn ihre Äußerungen seien "auf Kosten von Minderheiten" gegangen: "Ich glaube, Frau Kramp-Karrenbauer hat eine rote Linie überschritten. Das war ein doofer Witz und sie sollte sich vielleicht dafür entschuldigen. Sie sollte ihren Kurs korrigieren", sagte Dürr in der "Bild"-Sendung.
Kramp-Karrenbauer hatte bei einem Auftritt beim "Narrengericht" im baden-württembergischen Stockach (Landkreis Konstanz) gescherzt, Toiletten für intergeschlechtliche Menschen seien "für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür – dazwischen – ist diese Toilette."
Foto: Annegret Kramp-Karrenbauer, über dts Nachrichtenagentur