Das „Berliner Abendblatt“ (Anzeigenblatt aus dem Zeitungsverlag DuMont) berichtet über 570 Zwangsverheiratungen (2017) in der Hauptstadt - und lässt den Islam unerwähnt.
DK | Das Wirken von Relotienten ist keineswegs auf die Flaggschiffe des deutschen Qualitätsjournalismus wie Der Spiegel oder Süddeutsche Zeitung beschränkt.
Auch auf der lokalen Ebene wirken Relotienten konsequent. So fand sich im „Berliner Abendblatt“, einem Anzeigenblatt aus dem Zeitungsverlag DuMont, der seine gesamten Print-Produkte am lieber heute als morgen verkaufen würde, ein Bericht über Zwangsverheiratungen in Berlin. Das Ausmaß ist offenbar dramatisch:
„Am 7. Februar jährte sich der Todestag von Hatun Sürücü zum 14 Mal. Sie wurde mit 23 Jahren von ihrem jüngeren Bruder auf offener Straße in Tempelhof erschossen. Sie wollte ein freies und selbstbestimmtes Leben führen und hat damit bewusst gegen die strengen Regeln und tradierten Ehevorstellungen ihrer Familie verstoßen.
Hatun Sürücüs Schicksal steht für viele Mädchen und Frauen, die unter Gewalt im Namen der Ehre leiden. Auch junge Männer sind betroffen, insbesondere wenn ihr Lebensentwurf nicht der heterosexuellen Norm entspricht. Homosexualität ist geächtet, die Jungfräulichkeit (der Frau) das höchste Gut und Grundvoraussetzung für das Ansehen der ganzen Familie. Die daraus entstehenden Konflikte scheinen oft unlösbar. Bei vielen enden sie mit einer Zwangsverheiratung, bei manchen, wie im Falle Hatuns, mit einem Ehrenmord.“
Die in dem Artikel genannten Zahlen sind in der Tat erschreckend. insgesamt wurden 1.164 Einrichtungen, zum Beispiel Jugendämter und Flüchtlingsinitiativen, in Berlin befragt. 420 Einrichtungen antworteten. Danach sind 2017 insgesamt 570 Fälle von versuchter oder erfolgter Zwangsverheiratung bekannt geworden. Das sind 19 Prozent mehr als bei der letzten Befragung 2013. Mit 93 Prozent waren größtenteils Mädchen und Frauen betroffen.
Zwangsverheiratungen gehören zum Islam wie Freitagsgebet und Fastenbrechen. Ursache des Problems in Deutschland ist die Zuwanderung aus dem islamischen Kulturkreis.
Doch das Wort „Islam“ kommt in dem ganzen Artikel nicht vor.