Politiker fordern bei Lehman-Zertifikaten Kulanz. Wettbewerber sollen Verluste von Anlegern ersetzen.
Angesichts des drohenden Wertverlustes von Zertifikaten durch die Pleite der Lehman-Bank haben mehrere Politiker die verbliebenen Zertifikateanbieter aufgefordert, die Opfer der Pleite zu entschädigen. „Die Branche täte den Lehman-Anlegern und sich selbst einen Gefallen, wenn sie sich kulant zeigen und eine Entschädigung für den Fall der Lehman-Insolvenz zusichern würde", sagte der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Gerhard Schick gegenüber €uro am Sonntag laut Vorabbericht.
Langfristig sei „für die Reputation der Zertifikate-Branche mehr Transparenz unerlässlich.“ Der finanzpolitische Sprecher der Linken, Axel Troost, sagte, die Branche habe „insgesamt insbesondere mit Garantie-Produkten den Eindruck erweckt, alle Risiken abzusichern. Dafür sollte sie jetzt gegenüber den geschädigten Anlegern einstehen.“
Zertifikate der deutschen Lehman-Tochter drohen wertlos zu verfallen, weil diese Produkte als Inhaberschuldverschreibungen weder durch die staatliche Entschädigungseinrichtung noch den Einlagensicherungsfonds der privaten Banken vor einer Insolvenz geschützt sind.
Politiker fordern künftig mehr Transparenz in Sachen Zertifikaten. Der Grünen-Experte Schick forderte gegenüber der Wirtschaftszeitung klarere Risikobezeichnungen insbesondere für die so genannten Garantieprodukte, deren Anleger durch die Insolvenz des Emittenten ebenfalls Totalverlust erleiden. „Garantie darf nur noch drauf stehen, wo Garantie wirklich drin ist." Auch der Finanzexperte der Unionsfraktion, Leo Dautzenberg will, dass die Branche künftig auf „missverständliche Bezeichnungen“ verzichtet.
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