Immer mehr Fluggesellschaften stoppen Flüge mit Boeing 737 Max 8, Fluggäste sind verunsichert nach zwei Abstürzen in 5 Monaten. Luftfahrtkoordinator mahnt zu Besonnenheit.
Der Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek (CDU), hat nach dem zweiten Absturz einer Boeing 737 Max 8 vor übereiltem Handeln gewarnt. "Man muss jetzt keine Schnellschüsse machen, wenn man noch gar nicht weiß, was die Ursachen für den Absturz gewesen sind", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete am Dienstag im RBB-Inforadio.
Die Gründe seien nicht immer ganz so einfach, wie sie vielleicht zunächst auf der Hand lägen. "Da kann man nicht direkt hingehen und Verbote erteilen. Am Ende braucht man doch ein Stück Beleg. Flugschreiber und Flugrekorder sind ja gefunden worden. Ich denke, es wird jetzt eine relativ kurze Zeitdauer sein, um herauszufinden, was da wirklich passiert ist."
Er glaube auch, dass alle Piloten, die mit diesen Maschinen unterwegs sind, sensibilisiert seien, so Jarzombek.
Bei dem Absturz einer Boeing 737 MAX 8 in Äthiopien waren am Sonntag 157 Personen ums Leben gekommen, darunter auch fünf Deutsche. Bereits im Oktober 2018 war eine Boeing 737 MAX 8 der indonesischen Billigfluggesellschaft Lion Air kurz nach dem Start abgestürzt.
Die äthiopischen Behörden kündigten als Reaktion auf das Unglück an, vorerst alle Flugzeuge des Typs Boeing 737 MAX 8 am Boden zu lassen. Auch die zivile Luftfahrtbehörde Chinas verhängte ein entsprechendes vorübergehendes Flugverbot. Später folgten weitere Länder, unter anderem Australien.
Auch Großbritannien hat nun ein Flugverbot erteilt. Insgesamt sind per 12. März 147 Flugzeuge des Musters am Boden.