Wirtschaftsexperte Prof. WilfriedFuhrmann von der Universität Potsdam bei N24 zu denFolgen des Scheiterns des US-Rettungspakets für die Finanzbranche: "Wirdürfen auf keinen Fall generell das Vertrauen in die Zukunft und in dieEntwicklung der Wirtschaft verlieren.
Das heißt für die Bevölkerung,sie sollte nicht in Sparen verfallen, ihre Verhaltensweisen ändern oderÄngste entwickeln, denn das ist das Gefährliche. Wenn es in diesemrealen Sektor kracht, dann gehen die Unternehmen in Richtung Insolvenz,in Richtung Entlassung und Arbeitslosigkeit. Wir müssen eigentlichdafür sorgen, dass wir eher mehr konsumieren, dass wir mehr Vertrauenentwickeln, als weniger."
Prof. Fuhrmann fordert eineVermittlerleistung von der Politik: "Das, was die Politiker machen, isteigentlich eine Schande. Das, was in den USA passiert, istmöglicherweise dem Wahlkampf geschuldet, dem Verhalten derAbgeordneten, die im Wahlkampf stehen und wiedergewählt werden wollenund gleichzeitig ihren Wählern, ihren Bürgern vermitteln müssen, dassder Staat quasi die Leute retten soll, die – und hier kommt diemoralische Komponente rein – nicht ökonomisch sind, die aber diebisherige Elite waren, die mit Millionen nach Hause gegangen sind, aberkeine volkswirtschaftliche Verantwortung getragen haben. (…)
Das istmoralisch für den typischen Amerikaner – ich glaube auch für uns –nicht akzeptabel. Ökonomisch müsste ihnen aber klar sein, wenn dasBankensystem per se zusammenbricht, dann sind sie alle viel, vielstärker betroffen, als mit dem, was jetzt möglicherweise auf siezukommt."