Millionen deutsche Sparer und Kapitalanlegern fragen: Was, wenn meine Bank als nächste kippt? Ist mein Geld dann überhaupt noch sicher? Oder gehe ich lieber heute als morgen zum Automaten und hebe alles ab?
Wie aus vertraulichen Kreisen zu hören ist, tun genau dies immer mehr Kunden. Dies ist allerdings eine Tatsache, über die man gerne Stillschweigen wahren möchte. Denn eine Panik könnte alles nur noch mehr verschlimmern.
Fakt ist jedenfalls, das bei den Goldhändlern in Deutschland reger Andrang herrscht und mancherorts gängige Goldmünzen wie Krügerrand nur noch schwer erhältlich sind.
So berichtet der Spiegel unter dem Titel "Ausnahmezustand auf dem Goldmarkt":
Kleinsparer im Goldrausch: Verunsicherte Anleger stürzen sich auf Münzen und Barren, Fonds und Minenaktien. Münzprägeanstalten ackern sieben Tage die Woche - und kommen trotzdem mit der Produktion nicht hinterher.
Der gesetzliche Schutz bei Bankeinlagen geht nur bis 20.000 Euro. Doch viele Institute sichern sich darüber hinaus freiwillig ab. Ein Blick ins Kleingedruckte lohnt sich also.
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) beruhigt: Alle privaten Banken in Deutschland verfügen über eine gesetzliche Einlagensicherung. Sie garantiert jedem Kunden den Schutz von 90 Prozent seiner Einlagen. Eine ähnliche Regelung gibt es bei Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken. Doch was ist, wenn die Einlagensicherung nicht sicher ist?
"Das ist ein Feuerwehrfonds, der natürlich ein Problem hat, wenn es überall brennt oder sozusagen die Hauptfeuerwehrleute selbst ausfallen", sagt etwa Finanzexperte Arno Gottschalk von der Verbraucherzentrale Bremen.
Fakt ist, dass die Einlagenversicherung nur dann funktioniert, wenn Bank-Pleiten eine Ausnahme darstellen. Bei Massenpleiten geht auch der Einlagensicherungsfonds pleite - der jetzt schon laut Finanzminister sich in einer "sehr angespannten Lage" befindet. Der Einlagensicherungsfonds ist durch die Lehman-Pleite praktisch leergeräumt. Nun sollen die Banken nachschießen, damit er wieder gefüllt werden kann. Das bedeutet zusätzlich Kosten für die ohnehin schon schwächelnde Bankenlandschaft.
Doch eine bittere Wahrheit wird oft verschwiegen: Bei einem Massenkollaps von Banken gehen die Kunden zwangsläufig leer aus, denn so viel Geld ist nicht da. Es dürfte dann zwar staatliche Rettungsaktionen geben, die aber sehr wahrscheinlich nur begrenzte Summen auszahlen.