Auf Deutschlands Straßen könnten bald ferngesteuerte Pkw unterwegs sein.
Die Firma Designated Driver aus dem US-Bundesstaat Oregon will eine entsprechende Technologie auch hierzulande verkaufen. "Wir planen, in der nahen Zukunft nach Deutschland zu expandieren", sagte die Unternehmenschefin Manuela Papadopol der "Welt am Sonntag" in der kalifornischen Stadt San Jose.
"Dazu sind wir gerade mit dem TÜV und einigen Autoherstellern im Gespräch." Die Fernsteuerungen sind als Rettungssysteme für autonome Fahrzeuge gedacht. Kommt es zu einem Notfall, so die Idee, übernimmt ein Mensch in einer Art Kundenzentrum und kontrolliert den Wagen von dort.
Diese sogenannten Tele-Fahrer sollen zum Beispiel eingreifen, wenn die Sensoren des Roboterautos versagen oder der Computer nicht weiß, auf welchem Weg er Hindernisse wie eine Baustelle umfahren kann. Weltweit werden in den kommenden fünf bis zehn Jahren Tausende Tele-Fahrer benötigt, wie Papadopol schätzt. In Kalifornien sind bereits Testfahrten erlaubt, bei denen niemand hinter dem Lenkrad sitzt und die Algorithmen das Kommando komplett übernehmen.
Das Gesetz des US-amerikanischen Bundesstaates schreibt für solche Versuche eine Fernsteuerung vor. Experten meinen, der Traum vom selbstfahrenden Auto könne nur mithilfe dieser Technologie Wirklichkeit werden. "Tele-Fahrer bilden ein wichtiges Puzzleteil der autonomen Zukunft", sagte Danny Shapiro, Auto-Chef von Nvidia, in San Jose in der "Welt am Sonntag".
Das Unternehmen, lange Zeit vor allem für seine Grafikkarten bekannt, zählt heute zu den weltweit führenden Entwicklern von Künstlicher Intelligenz (KI). Shapiro ist überzeugt, dass die Autos der Zukunft Fernsteuerungen an Bord haben werden. "Das gibt den Passagieren ein gutes Gefühl", sagte er.
"Die wohltuende Gewissheit: Da ist ein Back-up für den Fall der Fälle." Tele-Fahrer würden dabei helfen, dass das autonome Auto in der Gesellschaft akzeptiert werde.
Foto: Straßenverkehr, über dts Nachrichtenagentur