Der deutsche Ableger der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" hat am Montagvormittag ein Papier mit seinen Grundsatzforderungen vorgestellt.
"Die Erwachsenen haben das größte Problem unserer Generation und aller Generationen vor uns verursacht und momentan machen sie keine Anstalten, es zu lösen", sagte Linus Steinmetz, ein Sprecher der Bewegung, bei der Präsentation des Forderungskatalogs im Naturkundemuseum in Berlin.
"Deshalb ist es jetzt unsere Aufgabe, die Zukunft der Jugendlichen zu retten."
Auf die Versprechen und Aussagen von Erwachsenen könne man sich nicht mehr verlassen. Im Kern fordert die Bewegung die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5-Grad-Ziels. Insgesamt umfasst der Katalog sechs Forderungen, die Deutschland dabei umsetzen soll.
So soll zum Beispiel die "Nettonull" bei den Emissionen bis 2035 erreicht werden. Der Kohleausstieg soll bis 2030 stattfinden. Zudem solle bis 2035 eine hundertprozentige erneuerbare Energieversorgung sichergestellt werden. Die Bewegung forderte die Bundesregierung in ihrem Papier außerdem auf, Subventionen für fossile Energieträger bis Ende 2019 zu beende. Ein Viertel der Kohlekraft soll bis dahin abgeschaltet werden.
Eine letzte Forderung der Aktivisten ist eine CO2-Steuer auf alle Treibhausgasemissionen. "Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen. Laut UBA sind das 180 Euro pro Tonne CO2", heißt es in dem Papier.
Die Verwirklichung dieser sechs Forderungen müsse "sozialverträglich" gestaltet werden und dürfe "keinesfalls einseitig zulasten von Menschen mit geringem Einkommen gehen", so die Bewegung weiter. Diesbezüglich müssten die Regierungen "entsprechende Konzepte" vorlegen. Nach Angaben der "Fridays for Future"-Bewegung wurde der Forderungskatalog in einer bundesweiten Arbeitsgruppe und in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern erstellt.
Aktuell gehen deutschlandweit jeden Freitag Tausende junge Menschen unter dem Motto "Fridays for Future" auf die Straße, um für eine andere Klimapolitik zu demonstrieren. Ausgelöst hatte die Bewegung die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Diese hatte erstmals am 20. August letzten Jahres den Unterrichtsbesuch verweigert, um für Klimaschutz zu protestieren. Mittlerweile ist daraus eine globale Bewegung geworden.
Foto: Fridays-for-Future-Protest, über dts Nachrichtenagentur