Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, drängt auf schnellere Abschiebungen von kriminell besonders auffälligen Zuwanderern.
In der Wochenzeitung "Die Zeit" forderte Münch eine "konsequente Abschiebung der Personen, die unsere Gesetze nicht akzeptieren und gegen sie verstoßen". Bei den Zuwanderern, "die als Mehrfach- und Intensivtäter auffallen", müsse "automatisch eine Widerrufsprüfung des Aufenthaltsstatus" ausgelöst werden, mit dem Ziel "aufenthaltsbeendende Maßnahmen zu priorisieren".
Nach Angaben des BKA ist der Anteil von Mehrfach- und Intensivtätern unter den Zuwanderern mit 33 Prozent überdurchschnittlich hoch. Dies sei auf eine Häufung von Tätern aus bestimmten Herkunftsländern zurückzuführen, etwa aus den Maghreb-Staaten, Libyen und Georgien sowie einigen afrikanischen Staaten. "Diesen gilt es unmissverständlich klarzumachen, dass sie sich an Regeln halten müssen, weil sonst die Aufenthaltsbeendigung droht", so Münch.
Zugleich machte der BKA-Präsident die Medien mitverantwortlich für die gestiegene Angst in der Bevölkerung. "Intensive Berichterstattung über Verbrechen, Einzeltaten, über die spektakulär berichtet wird, verzerren die Wahrnehmung von Kriminalität und tragen dazu bei, die Furcht, selbst Opfer eines Verbrechens zu werden, zu steigern", so Münch.
"Unsere aktuellen Zahlen aus der Opferbefragung zeigen, dass es unter Frauen eine wachsende Furcht vor sexuellen Übergriffen gibt. Ich glaube, dass das auch mit der intensiven Berichterstattung in den Medien über herausragende Einzelfälle zu tun hat. Das prägt die eigene Wahrnehmung – während die tatsächlichen Fallzahlen sinken."
Foto: Bundeskriminalamt, über dts Nachrichtenagentur