Angesichts der fortwährenden Verunsicherung von Bankkunden durch die Finanzkrise hat der Präsident des Sparkassenverbandes erneut die Sicherheit der Geldanlagen bei deutschen Banken beteuert. "Wer sein Geld hier angelegt hat, sei es bei Sparkasse, Volksbank oder deutscher Privatbank, muss sich keine Sorgen machen", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Heinrich Haasis, der "Passauer Neuen Presse" vom Freitag.
Auch der kleine Häuslebauer, der jetzt einen Kredit benötige, brauche sich keine Sorgen machen. Das normale Kundengeschäft sei von der Finanzkrise kaum betroffen.
Anders sehe es dagegen bei den international tätigen Banken aus, bei denen es einen Liquiditätsmangel gebe, sagte Haasis. Großvorhaben in Milliardenhöhe seien nur noch schwer finanzierbar. Die Lage sei ernst, doch gebe es keinen Grund zur Panik." Er hoffe, dass das Rettungspaket der US-Regierung im Volumen von 700 Milliarden Dollar zur Beruhigung der Finanzmärkte beitrage, sagte Haasis.
Fast drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) rechnen damit, dass im Zuge der internationalen Finanzkrise "auch in Deutschland Banken pleite gehen". Mehr als die Hälfte (56 Prozent) sind der Ansicht, dass "notfalls auch der deutsche Staat Geld bereit stellen muss, um die Banken zu sichern".
39 Prozent sind nicht dieser Meinung. 37 Prozent der Deutschen sagen, "ich mache mir Sorgen um meine Ersparnisse, 56 Prozent glauben hingegen, dass "bei den Geldinstituten in Deutschland sichergestellt ist, dass den Ersparnissen der Kunden nichts passieren kann". Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt.
Jeder Fünfte (20 Prozent) gibt an, "bereits Teile meiner Ersparnisse anders angelegt zu haben, damit sie sicherer sind". Jeder Vierte (24 Prozent) hat sich bereits erkundigt, "wie sicher mein Geld bei meiner Bank bzw. Sparkasse ist." 95 Prozent der Deutschen finden es "ärgerlich, dass am Ende immer der Steuerzahler zur Kasse gebeten wird".
Vor dem Hintergrund der Turbulenzen auf den Finanzmärkten blickt mehr als die Hälfte der Deutschen pessimistisch in die Zukunft. 59 Prozent der Bundesbürger glauben, dass die wirtschaftliche Lage in Deutschland in einem Jahr schlechter sein wird. Dies sind vier Punkte
mehr im Vergleich zum August. 29 Prozent (-4) denken, dass die wirtschaftliche Lage in einem Jahr etwa gleich sein wird. Zehn Prozent sind der Ansicht, dass sie besser sein wird.
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18
Jahren
- Fallzahl: 1.000 Befragte
- Erhebungszeitraum: 29. bis 30. September 2008
- Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
- Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%