Bis kommenden Montag sind alle katholischen Gottesdienste in Sri Lanka abgesagt. Die Terrorgefahr ist immer noch hoch.
Nach den Osteranschlägen von Islamisten auf Kirchen und Hotels mit mindestens 253 Toten hat die Polizei in Sri Lanka bislang mehr als 70 Menschen festgenommen. Unter den Inhaftierten ist auch der Gewürz-Milliardär Mohamed Ibrahim, wie Medien in Sri Lanka am Donnerstag berichteten. Zwei seiner Söhne hatten am Sonntag Selbstmordanschläge auf zwei Luxushotels verübt. Ein Drittes soll ebenfalls im Visier gestanden haben, doch die Selbstmordweste explodierte nicht.
Der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, sagte aus Sicherheitsgründen alle Gottesdienste bis Montag ab. Der Lutherische Weltbund in Genf rief Regierungen dazu auf, Gotteshäuser und andere Orte des Gebets zu schützen und dem wachsenden Extremismus in vielen Teilen der Welt entgegenzutreten.
Die Regierung in Colombo hatte die Anschläge als eine "völlig neue Art von Terrorismus" bezeichnet. Sie macht die wenig bekannte lokale islamistische Terrorgruppe National Thowheeth Jamath (NTJ) dafür verantwortlich, die mit Hilfe eines internationalen Netzwerkes agiert habe. Der Gründer der Organisation, Zahran Hashim, war seit längerem als radikaler Prediger aufgefallen und von der muslimischen Gemeinschaft den Behörden als verdächtig gemeldet worden. Wo sich Hashim im Moment befindet, ist weiterhin unklar.