Die größte Hürde bisher: Wie an Kunden kommen?
Doch dieses Problem ist seit dem Wochenende gelöst. Die Bundesregierung übernimmt eine Staatsgarantie für alle Einlagen. Jetzt ist der Weg frei für dicke Extra-Profite.
Ist das Kredit-Institut erst mal gegründet, heisst es Vollgas geben.
Das bedeutet, alle Möglichkeiten des fraktionellen Bankensystems ausnutzen.
Zunächst mal aber lautet das Gebot der Stunde jedoch: Kunden und Geld akquirieren.
Mein Tipp: Kunden z.B. mit Super-Konditionen locken. Wie wäre es mit Tagesgeld-Zinsen von 10%? Da stürmen die Sparer garantiert die Bankschalter und schlagen sich um die Kontoeröffnung.
Was machen mit dem Kundenvermögen? Das fraktionelle Banksystem lässt bekanntlich zu, dass man einen eingesammelten Euro 10 Mal ausgeben kann (aus „1“ mach „10“). Da kommt schnell ein hübsches Sümmchen zusammen. Wenn die Sparer beispielsweise 1 Million eingezahlt haben, verfügt die Bank damit über 10 Millionen, mit der sie jonglieren kann.
Nun lautet das Gebot der Stunde, die 10 Millionen gewinnbringend anzulegen. Dazu eignen sich am besten Derivate oder raffinierte Termingeschäfte – denn hier lockt der größte Hebel. Man könnte die 10 Millionen auch gegen Wucherzins an unsichere Schuldner ausleihen, aber das ist eher langweilig.
Extra Tipp: Der Bank-Gründer sollte auch zugleich Chef sein und sich ein üppiges Gehalt auszahlen lassen. Auf jeden Fall mindestens 1 Million pro Jahr.
Extra Super Tipp: Wenn die Geschäfte gut laufen und alle Spekulationen wider Erwartens aufgehen, dann muss eine großzügige Bonus Regelung greifen. (Auf diese Weise kommen schnell noch ein paar Millionen zusammen)
Extra Super Knaller Tipp: Nicht nur eine Bonus-Regelung einführen, sondern gleich eine Pensionsverpflichtung von 80% des letzten Gehalts „reinziehen“.
Und hier noch meine ganz persönliche Empfehlung: Sollte alles super laufen, verpassen Sie den Absprung nicht. Auf der Höhe des Erfolgs sollte man sich was einfallen lassen, warum man jetzt Abschied nimmt. Hintergrund: Auf diese Weise kann man sich den Weggang noch mit einer zwei- oder dreistelligen Millionensumme versüßen lassen. (Klappt in der Regel, wenn gute Gewinne ausgewiesen werden. Regelt der Wirtschaftsprüfer, wenn man ein gutes Verhältnis zu ihm hat)
Und wenn alles schief geht?
Dann müssen Sie sich eine gute Ausrede einfallen lassen. Kleiner Trost: Ihr Gehalt kriegen Sie auf jeden Fall bis zum Schluss und die vorher ausgehandelte Altersvorsorge ist auch in trockenen Tüchern.
Und was ist mit den Kunden?
Das kann ihnen egal sein. Der Staat wird sich schon um sie kümmern.