Seit 2015 sind auch die Freibäder nicht mehr sicher. GdP-Vize Radek: Von Hausverboten, Anzeigen und Rauswerfen mehr Gebrauch machen. Ob's hilft?
Nach Massen-Schlägereien in mehreren Freibädern im Bundesgebiet unter "Jugendlichen" hat sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) für mehr Sicherheitspersonal in Bädern und deren schnelleres Eingreifen ausgesprochen.
Wer hinter den Gewaltausbrüchen in Freibädern steckt, wird von den Medien hartnäckig verschwiegen. Allrdeings ist es ein Phänomen, das erst seit 2015 in Erscheinung trat.
Der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek erklärte gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Rangeleien, Anmache und gewalttätige Auseinandersetzungen in Freibädern müssen durch Sicherheitspersonal schnell und umsichtig unterbunden werden." Es sei wichtig, dass die Kräfte vor Ort direkt handelten: "Hausverbote, Anzeigen und das Rauswerfen immer wieder auffälliger Störenfriede sind zwar kein Allheilmittel, zumindest jedoch vielleicht ein Mittel, von dem mehr Gebrauch gemacht werden sollte."
Radek nannte es beklagenswert, dass ein geringer Teil der Badegäste die entspannte, sommerliche Stimmung vieler anderer kippen lasse. Störenfriede müssten konsequent in die Schranken verwiesen werden: "Das Recht des Stärkeren gilt hierzulande nirgendwo, nicht auf der Straße, nicht in Gerichtssälen und auch nicht in Freibädern. Wer da am Pool sein Mütchen kühlen will, stört und gehört da nicht hin."
Die Probleme in vielen Freibädern fordern aus Sicht der GdP zunehmend die Polizei. Radek sagte: "Leider muss die Polizei immer öfter als Streitschlichter gerufen werden, weil die Sicherheitskräfte mancherorts nicht mehr in der Lage sind, vor allem Gruppen aggressiv auftretender junger Männer im Zaum zu halten."
Durch diese zusätzliche Aufgabe würden viele Kräfte gebunden - obwohl die Polizei schon länger überlastet sei. Die meisten der bundesweit 20.000 neu eingestellten Polizisten seien noch in der Ausbildung und nicht in den Dienststellen.