Denn wir haben im Kabinett ja fast nur Leute, die noch nie einen Pfennig in der freien Marktwirtschaft verdienen mussten", sagte Henkel am Dienstag in der N24-Sendung "Links-Rechts". Henkel weiter: "Sie können ohne jede Befähigung Bundeskanzler werden. Aber sie dürfen keine Bank führen in Deutschland. Dazu brauchen sie eine Lizenz."
Kritik an hohen Pensionsansprüchen von Pleite-Managern wie Ex-HRE-Chef Funke hält Henkel nicht für angebracht. "Als ich bei der IBM Deutschland angefangen habe, habe ich 750 Mark im Monat verdient. Und mein erstes Gehalt bei Kühne u. Nagel waren 56 Mark im Monat. Ich habe mich nach oben gearbeitet. Diese Chance hat jeder. Jeder, der bei der Deutschen Bank anfängt, hat die Möglichkeit, mal die Position vom Ackermann zu bekommen." Wer das nicht wolle, der dürfe sich "nicht beschweren".
Angesichts der Finanzmarktkrise mahnt Henkel zum Maßhalten bei den anstehenden Tarifabschlüssen. Jetzt sei nicht die Zeit, "sich einen ordentlichen Schluck aus der Pulle zu genehmigen". Im übrigen habe man auch in den letzten Jahren den Gürtel keineswegs enger geschnallt. "Wir haben doch eine neue Sozialleistung nach der anderen von dieser Großen Koalition bekommen."
Hypo-Vorstandschef Georg Funke war dagegen am Nachmittag zurückgetreten, nachdem vor allem die Politik personelle Konsequenzen an der Spitze des Konzerns gefordert hatte. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) begrüßte Funkes Rücktritt. Steinbrück dringt zudem auf die Ablösung von Viermetz, weil dieser Aufsichtsratchef Funke lange den Rücken gestärkt hatte.