3 Gründe gegen Gold. Wohl kein vernünftiger Mensch kann sagen, warum man in diesen Zeiten Gold kaufen sollte. Alternative 1:
Die Krise wird soschlimm, daß alle Staatlichkeit zusammenbricht. Dann ist man entwederder physisch Stärkere und braucht infolgedessen kein Gold zum Überleben(man nimmt sich, was man will). Oder man ist es nicht, dann nimmt eseinem der physisch Stärkere sowieso weg, entweder wenn man es irgendwovorzeigen muß, um es gegen Nahrungsmittel oder sonstigen Bedarfeinzutauschen, oder aufgrund von normaler Wegelagerei.
Das einzigesinnvolle Investment im Blick auf diese Alternative ist der Erwerb vonlandwirtschaftlicher Nutzfläche oder gleich eines richtigenlandwirtschaftlichen Betriebs oder von Anteilen daran in einerkohärenten, eher kleinbäuerlich geprägten ländlichen (möglichst:Berg-)Region, wo anzunehmen ist, daß man sich erstens selbst bzw. inGemeinschaft mit den anderen Gemeindemitgliedern autark ernähren kannund zweitens die Bildung einer schlagkräftigen Bürgerwehr (unterEinschluß der bewaffneten örtlichen Jagdberechtigten mit ihren Gewehrenund natürlich der ebenfalls bewaffneten Mitglieder des Schützenvereins)gelingen wird, die die gemeinsame Ernährungsgrundlage gegen Fremdeverteidigt. Gold kann man nicht essen, und einen Brennwert hat es auchnicht.
Alternative 2:
Die Krise führt indie vierte große Depression der modernen Wirtschaftsgeschichte, aberder große Zusammenbruch bleibt aus. Irgendwann wird natürlich dieWährung abgewertet werden müssen (und der Goldpreis entsprechend inGeld ausgedrückt steigen). Selbst der Schweizer Franken ist in den1930er Jahren vom Bundesrat um 30 Prozent abgewertet worden (derUS-Dollar um 40 %). Aber erstens bedeutet Depression Deflation, so daßder Goldpreis zunächst ebenso sinken wird wie alle anderen Preise auch.Und zweitens kann Gold die Kaufkraft lediglich bewahren. Wer aber amTiefpunkt der Krise Aktien der bis dahin überlebenden Unternehmenkauft, verzehnfacht seine Kaufkraft in der danach einsetzenden Erholung.
Alternative 3:
Es kommt dieHyperinflation, die es in der Geschichte überhaupt nur in Deutschlandin einer absoluten Sondersituation einmal gegeben hat. Auch in diesemFall bietet Gold für die langfristige Kaufkraftsicherung nichts, wasAktien von Unternehmen wie Procter & Gamble, IBM, BASF, Linde usw.nicht auch bieten. Und kurzfristig sollte man besser Vorräte horten.
Nicht beachtet wird von denjetzigen panischen Goldkäufern natürlich auch die Machtfrage.Bekanntlich wurde in der letzten großen Depression der private Besitzvon Gold in den USA verboten. Die Macht kommt noch immer aus denGewehrläufen. Wer der Armee gebietet, bestimmt zur Not auch, was alsWährung gilt und was zu welchem Preis verkauft werden kann.
Wenn man also liest, physischesGold sei im Retail-Bereich ausverkauft, dann kann das Ende (derGoldhausse) nicht mehr weit sein. Für’s Shorten ist es allerdings zufrüh, denn noch ist der Aufwärtstrend des New Yorker Terminmarktes fürGold nicht gebrochen – er besitzt noch ungefähr die Hälfte seinertheoretischen Maximalkraft.