Die Situation in diesen Staaten würde außerdem durch innere Problemewie Korruption, politische Instabilität und schwache wirtschaftlicheReformen verschlimmert.
Am Mittwoch fielen die Börsen in den arabischen Ländern weiter. Daspositivste Ergebnis erzielten am Ende des Tages die AktienmärkteSaudi-Arabiens und Kuwaits, wo sich die Verluste nur auf jeweils 1,5und 1,4 Prozent beliefen.
Bauboom in Dubai
Der saudische Index Tadawul All-Shares Index (TASI) blieb bei 6160,52Punkten stehen, also höher als die psychologisch wichtige Marke von6000 Punkten. Der Markt reagierte somit auf die von der saudischenZentralbank angekündigte Senkung des Leitzinses. Der AktienmarktKuweits, der zweitgrößte in der arabischen Welt, verlor am Mittwoch 1,4Prozent, dessen weiterer Fall ebenfalls durch Ankündigung dereinheimischen Zentralbank gestoppt werden konnte.
Diese lang erwartete Maßnahme wurde auf dem kuwaitischen Markt positivaufgenommen, wo die Banken mehrmals den Mangel an liquiden Mitteln unddie hohen Kreditkosten kritisiert hatten.
„Diese Entscheidung haben wir nach einer genauen Analyse der weltweitenKrise der Wertpapiermärkte gefällt. Wir gehen davon aus, dass dieseMaßnahme es uns ermöglichen wird, die Höchstgrenze des Prozentsatzesfür Kredite an nationale Banken zu senken“, sagte der Vorsitzende derZentralbank Kuwaits, Scheich Salem Abdelaziz as-Sabah.
Dem Beispiel Kuwaits folgte die Zentralbank der Vereinigten ArabischenEmirate (VAE), die den Refinanzierungssatz auf drei Prozent senkte.Dieser Beschluss wurde am Mittwochabend gefasst.
Insgesamt haben die sieben Wertpapiermärkte in den Golfstaaten amMittwoch 30 Milliarden US-Dollar verloren. Der Gesamtverlust über dievergangenen vier Tage hat 180 Milliarden US-Dollar erreicht.
Seit der Wiederaufnahme ihrer Arbeit am Sonntag hat die Börse Dubaisfast 25 Prozent verloren und der Markt von Katar 20 Prozent.
„Auf den Märkten des Persischen Golfes herrscht große Anspannung undPanik. Einige Inhaber großer Aktienpakete und Großinvestoren versuchen,auf die Führungen der Länder dieser Region Druck auszuüben, und fordernLiquiditätsmittel“, sagte der kuwaitische WirtschaftsberichterstatterHadzhadzh Bakdur.
Ihm zufolge wird sich die Situation künftig zuspitzen.
Der libanesische Wirtschaftsprofessor Lui Hoveika betont, dass dieAktienbörsen des Nahen Ostens zu Beginn der Weltfinanzkrise durch denZufluss großer Gelder aus der Erdölbranche geschützt gewesen seien.
„Doch nach dem drastischen Fall der Ölpreise ist die Panik auf denarabischen Markt durchgedrungen, was die Angreifbarkeit der Wirtschaftder arabischen Länder gezeigt hat“, so der Experte.