Als Reaktion auf die Finanzkrise verkaufen immer mehr Bürger ihre Unternehmensanleihen und Pfandbriefe und investierenihr Geld stattdessen in die für sicherer gehaltenen Anlageangebote des Bundes - vor allem in die neue Tagesanleihe des Bundes.
"Die Umsätze liegen in Spitzenzeiten bis zum Zehnfachen über denen, die vor der Krise üblich waren", sagte Boris Knapp, Sprecher der Finanzagentur des Bundes, dem Tagesspiegel. 950 Millionen Euro haben die Bürger bereits in das seit Juli angebotene Tagesgeld des Bundes investiert, berichtet Knapp. Das ist genauso viel wie seit Juli in alle anderen Angebote des Bundes - Bundesschatzbriefe, Finanzierungsschätze und Bundesobligationen - zusammen geflossen ist.
Dem Run auf den Staat steht ein Ausverkauf bei Pfandbriefen oder Unternehmensanleihen gegenüber. Sehr viele Anleger versuchen, ihre Papiere loszuwerden. "Der Markt ist leer", sagte Karlheinz Pfeiffer, Anleiheexperte der Börse Stuttgart, dem Tagesspiegel, "es gibt so gutwie keine Käufer".