Isländer hamstern Lebensmittel. Wegen der Abwertung der Krone sind alle Importwaren drastisch teuerer geworden. Auch scheinen die Logistikketten nicht mehr einwandfrei zu funkionieren. In der Bevölkerung macht sich Panik breit. Manche Supermärke sind schon ausverkauft. Devisen sollen in Zukunft nur noch für das Nötigste ausgegeben werden.
Die Welt:
Die Isländer decken sich mit Lebensmitteln ein, bevor es nichts mehr gibt.Nach dem Zusammenbruch der drei größten Kreditinstitute des Landessteckt der heimische Devisenmarkt in der Klemme, und Lieferanten ausdem Ausland verlangen Vorausbezahlung für Waren. Island muss angesichtsseiner kargen Landschaft fast alle Lebensmittel außer Fleisch, Fischund Milchprodukten importieren.
"Die letzten Tage waren verrückt", berichtet Johannes SmariOluffsson, Manager eines Bonus-Supermarkts in Reykjavik. DieDiscount-Lebensmittelkette hat nur noch für zwei Wochen Waren aufLager. Danach werden die Supermarktregale wohl leer bleiben, es seidenn Bonus erhält Zugang zu Devisen, erläutert der Manager.
DieIsländer müssen für Waren bereits tiefer in die Tasche greifen. DiePreise für Obst und Gemüse, das fast vollständig importiert werdenmuss, sind in den vergangenen Monaten um etwa 50 Prozent geklettert,berichtet Steinunn Kristinsdottier aus Reikjavik, die mit einem vollgeladenen Einkaufswagen aus dem Bonus-Supermarkt kommt. "Den Leutenmacht die Situation etwas Angst. Sie wissen nicht, was passieren wird",erläutert sie.
"Es gibt heute im ganzen Land absolut keine Devisen für Importe",berichtet Andres Magnusson, Vorstandsvorsitzender des isländischenHandelsverbands. Island erwägt nun, den Internationalen WährungsfondsIWF um Geld zu bitten. Die Regierung hat die Banken aufgefordert,Devisentransaktionen in erster Linie auf lebensnotwendige Dinge wieLebensmittel, Medikamente und Öl zu beschränken. In der Vorwoche konnteeine der größten Supermarktketten Islands keine Devisen beschaffen, umWaren im Ausland zu kaufen, berichtete Magnusson. Bei einem anderenEinzelhändler ging eine elektronische Zahlung nicht durch. Wenn sichnichts ändert, werde es Ende nächster Woche Engpässe bei "Waren destäglichen Bedarfs" geben, warnt er.
Bloomberg:
``We have had crazy days for a week now,'' said JohannesSmari Oluffsson, manager of the Bonus discount grocery store inReykjavik's main shopping center. ``Sales have doubled.''
Bonus, a nationwide chain, has stock at its warehouse forabout two weeks. After that, the shelves will start emptyingunless it can get access to foreign currency, the 22-year-oldmanager said, standing in a walk-in fridge filled with meatproducts, among the few goods on sale produced locally.
Iceland's foreign currency market has seized up after thethree largest banks collapsed and the government abandoned anattempt to peg the exchange rate. Many banks won't trade the kronaand suppliers from abroad are demanding payment in advance. Thegovernment has asked banks to prioritize foreign currencytransactions for essentials such as food, drugs and oil.