«Wir sehen jetzt durch den Zusammenbruch der grossen Banken, dass Geld einfach verschwindet, dass es nichts bedeutet», mahnte Papst Benedikt XVI. vergangene Woche in Rom. Der Kirchenvater kann sich glücklich schätzen: Sein Stuhl gerät im Zuge der Finanzmarktkrise nicht ins Wanken.
Dies verdankt der Papst vor allem seinen Finanzstrategen, die sich einmal mehr als äusserst gewiefte Diener des Mammons zeigen: Laut einem Bericht der katholischen Wochenzeitschrift «The Tablet» hat der Vatikanstaat das Heraufkommen der Finanzkrise nämlich viel früher erkannt als die meisten Banker weltlicher Institutionen. Bereits im Sommer 2007, als erst schwache Zeichen auf das Herannahen der Subprime-Krise deuteten, reagierte er und lagerte sein Anlagen-Portfolio um.
Rom veräusserte rechtzeitig im grossen Stil Aktien und investierte in krisenresistentere Anlagen. Insgesamt investierte der Vatikan in Tagesgeld im Gegenwert von 400 Millionen Euro, Anleihen für 800 Millionen und eine Tonne Gold.
«Die Vermögens-Verwalter des Vatikanstaates haben wieder einmal ein gutes Händchen für ihre Anlagen gezeigt», lobt das deutsche «Handelsblatt».