Heute Abend in New York:
Vor dem rennomierten Economic Club ein US-Notenbankpräsident, der in einem letzten verzweifelten Versuch den Finanzmärkten Mut einflößen will.
Die FED hätte alles unter Kontrolle und darüber hinaus sogar machtvolle Werkzeuge, um die Finanzkrise zu beenden. Auch die Regierung hätte Mittel, der Finanzkrise nicht nur zu begegnen, sondern sie zu lösen. Der Steuerzahler brauche sich nicht zu sorgen, weil er am Ende als Gewinner aus der Misere hervorgehen könne.
Alles nur Parolen?
Welches mögen denn die Mittel sein, mit denen die FED und die Regierung die Finanzkrise löst?
Verfügen die USA über so hohe Barbestände, um notleidende Banken zu stützen? Hat die FED vielleicht irgendwo noch ein geheimes Sparschwein, in dem ein paar Billionen schlummern? Verfügt der amerikanische Verbraucher über eine so hohe Sparquote, um seine Kreditkartenschulden zu begleichen?
Wohl kaum.
Das Einzige, was der oberste Geldhüter der USA noch kann, ist Geld drucken.
Das Einzige, was der Regierung noch bleibt, ist Schulden machen.
Aber Dollar und Schulden gibt es schon genug.
Wieso spricht niemand die Wahrheit aus? Kann man eine Schuldenkrise lösen, in dem man noch mehr Schulden macht? Wohl kaum.
Das ist das gleiche, als ob man ein Feuer mit Feuer zu löschen suchte.
Das ist die ganze Wahrheit.
Welches ist also das realistischere Szenario?
Ein System, in dem es zu einem Schuldenexzess gekommen ist, wird zwangsläufig zusammenbrechen. Ein ganz normaler Vorgang, den man auf der Mikroebene jeden Tag erlebt.
Würden Sie Ihrem total überschuldeten Nachbarn noch mal Geld leihen, weil Sie glauben, er wird’s schaffen? Oder, noch schlimmer: Würden Sie für Ihren total überschuldeten Nachbarn selber Schulden aufnehmen, und diese ihm dann bar herüber reichen?
Wohl kaum.
Und genau das ist die Realität in unserem Finanzsystem. Es kann nicht durch noch mehr Schulden gerettet werden. Denn gerade der Schuldenexzess hat zu dem Ergebnis geführt, welches wir jetzt erleben.