Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat an die Politik appelliert, die weltweiten Ankündigungen zur Stabilisierung der Banken und des Finanzsystem schnell in Gesetzesform zu bringen. „Das sind keine einfachen Fragen, und die Ansätze sind außergewöhnlich, aber ich hoffe, dass es nicht lange dauern wird. Wir haben keine Zeit zu verlieren“, sagte der Chef der IWF-Kapitalmarktabteilung, Jaime Caruana, der Financial Times Deutschland.
Zugleich forderte er angeschlagene Banken auf, das Angebot staatlicher Kapitalspritzen möglichst schnell zu nutzen. „Es wäre gut, wenn Banken das bei Bedarf so schnell wie möglich tun, weil sich die Lage so schneller verbessern würde“, sagte Caruana.
Vehement sprach sich der ehemalige spanische Notenbankchef gegen ein von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück geplantes generelles Verbot von Leerverkäufen aus: „Es wäre falsch, Leerverkäufe für immer zu verbieten. Das hätte mehr Nachteile als Vorteile. Sie tragen zum Funktionieren von Märkten bei und stellen ihnen Liquidität zur Verfügung.“
Erfreut zeigte sich Caruana über die jüngste Diskussion um eine Stärkung der Rolle des IWF in der Aufsicht über die Finanzstabilität. „Ich begrüße es, dass die Kapazitäten und die Rolle des IWF sehr gut anerkannt werden. Wir sind offen für weitere Aufgaben bei der Kontrolle und Überwachung von Finanzstabilität“, sagte er der FTD.