Eigentlich hätte die US-Regierung von dem beschlossenen 700 Milliarden Dollar Hilfspaket gleich 10% auf die Privatkonten der Bankmanager überweisen können. Denn wie die britische Zeitung The Guardian nun aufdeckt, dient ein Teil des Geldes ganz offen der Selbstbereicherung - auch wenn die eigene Bank am Abgrund steht.
Unglaublich aber wahr: US-Bankmanager stecken sich noch schnell selbst ein paar Milliarden in die Tasche. Führungskräfte von 6 Banken, unter anderem Goldman Sachs und Citigroup erwarten neuen Geldsegen, obwohl sie von dem Rettungspaket der US-Regierung profitieren.
Was die Rechercheure beim "Guardian" am meisten wunderte: "Die Summen,die Wall-Street-Firmen weiterhin für Gehälter und Abfindungen zahlen, scheinen in keinem Verhältnis zuden Verlusten zu stehen, die sie auch für die Investoren eingefahrenhaben."
Alle Banken haben dieses Jahr ordentliche Verluste eingefahren. Desaströs auch das Ergebnis bei den Aktienkursen. Citigroup und Goldman Sachs sind seitJahresbeginn um 45 Prozent gefallen. Die Kurse von Morgan Stanleyund Merrill Lynch verloren sogar 60 Prozent. LehmanBrothers ist Bankrott.
Das hält nach Angaben des "Guardian" die überlebenden aber strauchelnden Bankhäuser jedoch nicht davon ab, erstaunliche Beträge für Gehälter und Sonderzahlungen einzuplanen:
- Bei Goldman Sachs 11,4 Milliarden,
- bei JP Morgan 6,53 Milliarden,
- bei Merrill Lynch allein im letzten Quartal 3,49 Milliarden,
- und selbst bei der Pleitebank Lehman Brothers waren noch 6,12 Milliarden für derartige Zahlungen reserviert.
Keine der Banken war bereit, dem "Guardian" eine Stellungnahme zugeben und die Höhe der geplanten Prämienzahlungen zu kommentieren.
Bisher waren die Vorstandsbezüge ebenfalls nicht knauserig. Eine Spitzenstellung nahm hier Dick Fuld, EX-CEO von Lehman Brothers ein. Er "verdiente" in den letzten Jahren fast 500 Millionen Dollar.
Noch letztes Jahr, als die Krise schon sichtbar war, sprangen viele Manager schnell ab und liessen sich ihren Weggang noch mit einem "goldenen Fallschirm" versüssen.