Die EU-Kommission will die Arbeit von Ratingagenturen künftig streng beaufsichtigen. EU-Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy werde am Mittwoch eine entsprechende Gesetzesvorlage einbringen, berichtet €uro am Sonntag unter Berufung auf Kommssionskreise.
Nach den Vorstellungen der EU-Kommission sollen sich die Ratingagenturen künftig registrieren lassen, um eine effektive Kontrolle durch die Aufsichtsbehörden sicherzustellen. Außerdem plane Brüssel strikte Qualitätsregeln.
So müssten die Agenturen künftig etwa offenlegen, „wie sie zu ihren Ratings kommen, damit die Einstufungen nachvollziehbar werden“, erklärte eine mit den Vorgängen vertraute Person gegenüber der Wirtschaftszeitung.Gleichzeitig sieht der Entwurf Vorgaben zur Regelung von Interessenkonflikten vor.
Danach strebt die Kommission künftig eine saubere Trennung zwischen Beratungs- und Ratingtätigkeit an. Die Überwachung will McCreevy den nationalen Aufsichtsbehörden sowie dem Ausschuss der Europäischen Wertpapierregulierungsbehörden (CESR) in Paris übertragen.
CESR solle dabei eine Koordinierungsfunktion übernehmen.Mit den Vorgaben reagiert die EU-Kommission auf die harsche Kritik an der Arbeit von Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch. Ihnen wird vorgeworfen, die Bonität von strukturierten Finanzprodukten im Zuge der Subprime-Krise vielfach falsch bewertet und so zur schlimmsten Finanzkrise seit den 30er-Jahren beigetragen zu haben.