Bernankeversuchte ein leicht optimistisches Bild zu malen. Die Kreditmärkteseien weiter angespannt, stabilisieren sich aber langsam. Der FED Chefsprach sich zudem für weitere Kapitalspritzen an Finanzinstitute aus."Die anhaltenden Finanzspritzen aus dem Rettungspaket der Regierungverbessern die Stabilität des Bankensystems und haben Druck von denBanken genommen."
Diessei wichtig, um den Kreditfluss wieder in Gang zu bringen. DieBedingungen auf den Kreditmärkten seien noch weit von der Normalitätentfernt. Bernanke gab den Abgeordneten gemeinsam mit FinanzministerHenry Paulson und der Chefin der US-Einlagensicherung FDIC, SheilaBair, Auskunft über den Stand des Rettungspakets.
Zahlreicheaufgebrachte Senatoren griffen den Zentralbanker an und machten unteranderem die FED für den Kreditexzess verantwortlich.
DieFragestunde gipfelte in Ausführungen eines Senators, der angesichts derausufernden Schulden und der Schwierigkeiten den Dollar selbst in Fragestellte. Er wollte überdies wissen, ob es Pläne der Zentralbank gebe,eine neue Reservewährung auszugeben, die an Gold gebunden sei.
Wörtlichfragte der Senator, gerichtet an Bernanke: "Gibt es Pläne oderGespräche bei Ihnen oder mit anderen Zentralbanken, eine neue Währungzu schaffen?"
Bernanke: "Nein."
DerZentralbankchef erläuterte weiter, dass das Dollarsystem nicht tot seiund der Greenback Weltleitwährung bleibe. Allerdings sei das Handelsbilanzdefizit einernsthaftes Problem. Der Dollar profitiere als "sicherer Hafen" in derKrise.
MMnews befragte zum Thema Prof.Dr. Richard A. Werner vom Lehrstuhl für “International Banking” an derUniversity of Southampton.
Herr Prof. Werner, droht der Euro auseinander zu brechen, weil dieUnterschiede zu groß sind? Werden die Südschienenländer eventuell selbstvom Euro Abschied nehmen?
"Die Laender mitKreditblasen wollen natuerlich erst recht nicht aussteigen, da derDeutsche Michel ja nun wichtiger denn je ist, um diesen Laendern zuhelfen. Also sehe ich kein Auseinanderbrechen des Euro, erst einmal."
Wann kippt der Euro?
"Sommer 2008 kippte er - nach einem 'overshooting' auf $1.6/E sind wirnun in zuegigen Schritten auf dem Weg zum eins-zu-eins: $=E."
Wann stirbt der Dollar?
"Erstwenn wir beim E=$=Y100 angelangt sind - Yen und Dollar befinden sich bereits im Zielbereich, und warten auf den Euro - besteht dieMoeglichkeit, an das Ende des Dollars zu denken: wie alle Aenderungender Waehrungsysteme, eine rein politische Entscheidung, die auspolitischen, nicht oekonomischenGruenden durchgefuehrt wird.
Bücher:
Neue Wirtschaftspolitik: Was Europa aus Japans Fehlern lernen kann
Princes of the Yen: Japan's Central Bankers and the Transformation of the Economy