Die SolarWorld AG will die vier deutschen Opel-Werke sowie das Entwicklungszentrum der Adam Opel GmbH übernehmen. Ein entsprechendes Angebot solle dem amerikanischen Opel-Mutterkonzern, General Motors, unterbreitet werden.
Kernvoraussetzung für die Abgabe des Angebotes zur sei allerdings die komplette Trennung von Opel aus dem GM-Konzern und eine Kompensationszahlung von 40.000 EUR pro deutschem Arbeitsplatz. Die gesamte Kompensationshöhe liegt damit nach Unternehmensangaben bei rund 1 Mrd EUR.
Für die Übernahme könne SolarWorld Opel Barmittel in Höhe von 250 Mio EUR und Banklinien von 750 Mio EUR - vorbehaltlich einer Bundesbürgschaft - bereitstellen. SolarWorld will Opel zum "ersten grünen europäischen Autokonzern weiterentwickeln".
SolarWorld wolle aus Opel den ersten «grünen» europäischen Autokonzern machen, hiess es.
"Das Angebot wirkt recht unrealistisch“, urteilte Marktstratege Heino Ruland von FrankfurtFinanz Partner in einer ersten Reaktion. SolarWorld schade zudem vor allem sich selbst mit dem Gebot, da es Fragen über das Geschäftsmodell aufwerfen könnte, so der Experte.
"Die Welt" urteilt: Die Übernahmepläne von Solarworld wirken wie ein Aprilscherz im November. Der Solartechnik-Spezialist will die deutschen Opel-Werke übernehmen. Und beim Wollen wird es wahrscheinlich auch bleiben. Denn die Produktion und Entwicklung, der Vertrieb und die Markenpflege von Autos sind ein gänzlich anderes Geschäft als der Produktion, Handel und Vertrieb von Solarstromanlagen.
GM Europe und der Opel-Betriebsrat wollten zu dem Vorstoß zunächst keine Stellungnahme abgeben. Die Bundesregierung ist Regierungskreisen zufolge über das Interesse von Solarworld bislang nicht unterricht worden. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, eine Bewertung des Vorschlags von Solarworld bleibe GM überlassen.
Börsianer bezeichneten den Vorschlag als abwegig. "Ich halte das nicht für realistisch und ist wahrscheinlich auch nicht politisch gewollt, da stünden einfach zu viele Arbeitsplätze auf dem Spiel", sagte einer. Analyst Christian Breitsprecher von Sal. Oppenheim kommentierte: "Das ist ziemlich haarsträubend. Wer soll denn Solarworld die Milliarde zahlen? Der deutsche Staat doch wohl nicht, GM auch nicht. Wer glaubt, dass Opel für sich allein überlebensfähig ist, der irrt. Dazu ist Opel zu stark in GM Europe eingebunden."
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