Der künftige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI)
Hans-Peter Keitel hat sich kritisch über das Wirken von Finanzinvestoren geäu-
ßert. „Es wird jetzt gelernt werden, dass das dreimalige Verkaufen von Unter-
nehmen keine Wertschöpfung ist“, sagte Keitel der ZEIT.
Der frühere Hochtief-Chef, der am Montag zum BDI-Präsidenten gewählt wurde
und sein Amt im Januar 2009 antritt, rechnet künftig mit einer höheren Wert-
schätzung der Leistungen von produzierenden Unternehmen. „Ich finde den Be-
griff der Realwirtschaft fantastisch. Denn er bedeutet ja, dass es auch eine Irre-
alwirtschaft gibt. Die deutsche Industrie schafft echte Werte – und das verlässlich
seit Jahrzehnten.“
Der frühere BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel, der das Amt von 1995 bis 2000
ausgeübt hatte und dem noch amtierenden Präsidenten Jürgen Thumann be-
kanntermaßen kritisch gegenüber steht, begrüßte die Wahl des Baumanagers
Keitel zum wichtigsten Repräsentanten der deutschen Industrie.
„Eine ganz ausgezeichnete Wahl“, sagte Henkel der ZEIT. „Keitel bringt viel mit
für das Amt. Er ist in der Welt herumgekommen und kennt sich aus. Er hat Sub-
stanz, ist gebildet und strahlt ein angenehmes Selbstbewusstsein aus. Eine sym-
pathische und abgerundete Persönlichkeit mit Intelligenz und Humor. Er erinnert
mich immer an meinen Bruder, der ist auch so ein sonniger angenehmer Typ.“