Die Staatsgarantien dürften in Zukunft noch zu einem großen Problem werden. Die Gefahr besteht, dass Gläubiger nur noch Anleihen kaufen, hinter denen auch der Staat steht. Das dürfte es jenen Banken, die bisher keine Staatsgarantie beansprucht haben, äußerst schwierig machen, an Geld heranzukommen.
Sie müssen dafür höhere Zinsen bieten oder bleiben ganz auf ihren Schulden sitzen. Das viel gefeierte Rettungspaket zeigt an diesem Fall, dass es zu schweren, unüberwindbaren Wettbewerbsverzerrungen kommen wird.
Das Handelsblatt berichtet:
Bislang hatten in Europa nur britische, irische und französischeBanken Bonds mit Staatsschutz platziert. Am Dienstag hatte die GroßbankGoldman Sachs als erstes US-Institut ein solches Finanzinstrumentplatziert. Experten rechnen mit einer Flut weiterer Garantie-Anleihenin den USA und auch in Europa.
Die Platzierungserfolge anderer Institute belegen, dass das Konzeptfunktioniert: Die Staatsbürgschaften lindern den Refinanzierungsstauvieler Banken. Durch die Erfolge der Garantiebonds wird es jedoch fürBanken ohne solch einen Schutz umso schwerer, die Kapitalmärkteanzuzapfen. "Ohne Staatsgarantien können Banken derzeit Anleihenhöchstens privat platzieren, große Referenzanleihen sind nichtmöglich", sagt Oliver Piquardt, Bankanalyst der DZ Bank.