Das teilte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Freitag mit.
Bei einem Treffen zwischen den Präsidenten von Venezuela und Russland,Hugo Chavez und Dmitri Medwedew "wurden Schritte erörtert, die zurEntwicklung der in Washington gebilligten Prinzipien beim nächstenTreffen der 20er-Gruppe am 2. April in London diskutiert werden. Einesder offenkundigen Themen ist die Festigung der Stabilität desinternationalen Finanzsystems durch die Schaffung regionalerReservewährungen. Diese Maßnahme drängt sich auf und ist keineswegskünstlich erfunden", sagte Lawrow zu russischen Journalisten.
Ihm zufolge bilden sich zurzeit objektiv Zentren solcher regionalerkollektiver Unterstützungs-Strukturen um den Rubel und den Yuan heraus.
Der Minister verwies darauf, dass diese Idee beim Gipfeltreffender Länder der Bolivarianischen Initiative für Amerikas (ALBA) amMittwoch in Caracas diskutiert worden sei.
"Da wir den Handelmit den Ländern dieser Region ausbauen, wird diese Tendenz weiterzunehmen. Als eine der Varianten wird die Möglichkeit erörtert, bei denVerrechnungen im gegenseitigen Handel mit der Umstellung auf nationaleWährungen zu beginnen. Wenn es eine solche Verrechnungseinheit in denzur ALBA gehörenden Ländern der Region geben wird, könnten wir inunserem Handel selbstverständlich davon Gebrauch machen", sagte Lawrow.
Beim Gipfeltreffen in Caracas wurde unter anderem vereinbart, über eineregionale Zahlungseinheit nachzudenken, die den Namen von MarschallSucre, einem Helden Ecuadors, tragen soll.
Laut Lawrow habensich die Teilnehmer des Gipfeltreffens darauf verständigt, dassExperten "Sucre" nicht zu einer realen Währung, sondern alsVerrechnungseinheit im gegenseitigen Handel und bei Finanzgeschäfteninsgesamt entwickeln werden.
Zu den Besuchen des russischenPräsidenten in den Staaten der Region und zu seiner eigenen Reise durchlateinamerikanische Länder sagte Lawrow, alles, was geplant worden sei,sei erfüllt worden.
Dem Minister zufolge gingen dieVerhandlungen in Ecuador mit der Unterzeichnung einesRegierungsabkommens über militärische Zusammenarbeit und einerErklärung zu den politischen Beziehungen zwischen Russland und diesemLand erfolgreich zu Ende.
In den anderen Besuchsländern seien alle unterschriftsreifen Dokumente ebenfalls signiert worden, sagte der Minister.
Moskau und Minsk gehen zu gegenseitigen Verrechnungen in russischen Rubeln über
Russland und Weißrussland nehmen demnächst Verhandlungen über denÜbergang zur vorwiegenden Nutzung des russischen Rubels beigegenseitigen Verrechnungen auf.
Das teilte der weißrussische Vize-Premier Andrej Kobjakow am Freitag Journalisten mit.
„Für gegenseitige Verrechnungen sind gewisse Mengen russischer Rubelnotwendig. Das ist ein Gegenstand von Verhandlungen und wir rechnendamit, solche Verhandlungen in nächster Zeit aufzunehmen“, sagteKobjakow.
Er merkte an, die weißrussische Seite unterstütze voll und ganz denVorschlag der russischen Seite, zu Verrechnungen in der russischenWährung überzugehen.
„Die Umstellung auf den russischen Rubel ist ein beiderseitigvorteilhafter Prozess und wir stellen keine zusätzlichen Bedingungendabei. Aber wir setzen notwendige Maßnahmen voraus, die zu treffensind, um den Vorschlag der russischen Seite zur Verleihung des Statuseiner regionalen Währung an den russischen Rubel umzusetzen und ineinem höchstmöglichen Maße zu Verrechnungen in russischen Rubelnüberzugehen“, sagte der Vize-Premier.
Gemeinsamer Wirtschaftsraum Russland und Ukraine
Russland und die Ukraine müssen die Realisierung eines EinheitlichenWirtschaftsraumes (EWR) fortsetzen und eine freie Handelszone gründen,was vor allem für die gemeinsame Überwindung der Wirtschaftskrise nötigist.
Das sagte der ehemalige ukrainische Präsident Leonid Kutschma bei einerTagung des ukrainisch-russischen Forums am Freitag in Kiew.
Russland, Weißrussland, die Ukraine und Kasachstan hatten bereits imFebruar 2003 die Absicht geäußert, einen EWR aufzubauen und imSeptember desselben Jahres ein Abkommen über dessen Bildunggeschlossen. Doch der Gründungsprozess hat sich aufgrund der Positionder Ukraine verzögert.
Die ukrainischen Behörden äußerten mehrmals, dass sie bei der Gründungdes EWR nur an der Freihandelszone interessiert und gegen einerZollunion sowie gegen die Bildung von übernationalen EWR-Gremien seien.
Am 25. November 2008 verlautbarte das ukrainische Außenamt, die Ideedes Einheitlichen Wirtschaftsraumes sei nicht mehr aktuell.
Kutschma unterstrich, er sehe keinen anderen Weg als die Rückkehr zum Problem der Gründung des EWR.
Ihm zufolge ist auch Russland in bedeutendem Maße an dem Scheiterndieses Vorhabens schuld, da Moskau die Gründung einer freienHandelszone ungern in Betracht gezogen habe.
Die größte Verantwortung trage jedoch die ukrainische Führung, deswegenkönnte nur ein Machtwechsel die Gründung des EWR ermöglichen. In Zeitender Wirtschaftskrise sei es jedoch zu riskant, vorgezogene Wahlendurchzuführen.
"Die ukrainischen Behörden müssen die Verantwortung übernehmen undnicht geheime Abkommen unterzeichnen, sondern offen sagen, wie wir zurNato und zu Russland stehen", so Kutschma.
Ria Novosti