SeitSommer 2008 versucht die Politik alles, um den Anschein der „Normalität“ imFinanzsystem aufrechtzuerhalten. Im Oktober musste man dazu die Kreditwürdigkeitder Staaten in den Hexenkessel werfen, indem man die Spareinlagen durch denStaat hat garantieren lassen.
Am 23. November musste eine der größten US-Banken, dieuntergehende Citigroup, gerettet werden. Ein Grund für diese Schieflage sinddie vielen Konsumkredite, die Citi weltweit und besonders in den USA vergebenhat. Nach den Hypotheken müssen jetzt auch immer mehr Kreditkarten- undAutoschulden abgeschrieben werden. Die Leute können nicht mehr zahlen, 85Prozent der Amerikaner sind real pleite.
IanGordon zeigt dies in seinem Kreisdiagramm des Kondratieff-Zyklus (siehe unten) sehrschön: In der „Herbstphase“ ab 1980 werden primär Konsum- undSpekulationsschulden aufgebaut, diese müssen am Ende von den Bankenabgeschrieben werden, da keine erhöhte Produktion dahintersteckt („non-selfliquidatingdebt“), die sie abzahlen könnte. Dieses Abschreiben geschieht derzeit aufbreiter Front, seien es US-Kreditkartenschulden, Wertpapierkredite anHedge-Fonds oder russische Oligarchen.
Man hat unsnoch nicht offiziell gesagt, dass die Spareinlagen weg sind. Denn diese könnenstecken (etwa bei deutschen Banken): in US-Subprime-CDO-Mistpapieren, derenSchicksal ist bereits bekannt, in osteuropäischen Ratenkrediten, diese Länderkönnen ihre Euro/CHF-Schulden nicht mehr zahlen,in Krediten an russischeOligarchen, deren Reichtum war auf West-Kredit aufgebaut, in spanischenHypotheken, das Land ist vor der Pleite, in UK-Kreditkartenschulden, dortkollabiert gerade der Konsum in eigenen Autoleasing-Krediten, sogar VW mussschon bei der EZB betteln gehen. Dazu kommen viele andere Möglichkeiten,Kredite abschreiben zu müssen.
Realsind die Spareinlagen weg. Die Aktionäre spüren es schon überall durch sinkendeKurse. Aber die Banken werden derzeit noch von den Staaten gehalten, bis dieseauch pleite gehen. Das dürfte in der Euro-Zone im Jahr 2009 passieren,zeitgleich mit den USA.
Indemman im Oktober auch noch die Staaten als Garantiegeber „geopfert“ hat, hat mannoch einmal einige Monate gewonnen, aber nicht viel mehr. Die nächste Fluchtwird aus allen Wertpapieren inklusive Staatsanleihen und Währungen in Realgütergehen. Dann ist die Hyperinflation da.
Diederzeit massiv gesunkenen beziehungsweise gedrückten Rohstoffpreise werden dannwieder hochfahren, speziell Öl, Gold und Silber. Diesmal nicht wegenSpekulation, wie in der ersten Jahreshälfte 2008, sondern aus Flucht vor demPapier, das in jeder Form dramatisch abwertet.
Dannwerden es alle wissen, dass ihre Spareinlagen versenkt wurden – zu spät. Siewerden mit der Titanic untergehen. Die letzten Rettungsboote aus Gold undSilber dürften derzeit ablegen, denn seit der Goldpreis wieder steigt, gehtauch das Big Money vermehrt hinein. Klein-Gold und Silber ist ohnehin schoneinige Zeit kaum mehr zu bekommen.
In jedemKondratieff-Winter werden wie jetzt die übermäßigen Schulden abgebaut. Dakönnen Politiker und Banker sagen, lügen und garantieren, was sie wollen.Glaubt ihnen nicht! Die Papier-Vermögen sind nichts als das Papier wert.Politiker und Banker werden als „Papiertiger“ entlarvt werden. Zur Erinnerung: 1923konnte man das Papiergeld verheizen, denn es war billiger als die Kohle, dieman damit kaufen konnte. Weimar, wir kommen.
Kondratieff-Zyklus -Ian Gordon: http://www.thelongwaveanalyst.ca