Auf Druck der Finanzaufsicht BaFin müssen elf große Immobilienfonds ihre Zahlungen an die meist älteren Kunden stoppen - dadurch könnten zehntausende Senioren finanziell in Schwierigkeiten geraten.
Die BaFin forderte die krisengebeutelten Fonds auf, ihre Auszahlungspläne zu stoppen, sagte eine BaFin- Sprecherin in Bonn am Dienstag. Sie bestätigte damit einen Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD).
Die Immobilienfonds von Anbietern wie CreditSuisse, UBS oder Degi waren im Oktober geschlossen worden, nachdem Anleger ihre Anteile panikartig abgezogen hatten. Einige Anlegegesellschaften wollten aber mit Geld aus Sondervermögen die Sparer mit Auszahlungsplänen von der Regelung ausnehmen, da diese Zahlungen langfristig vereinbart worden seien. Eine Überprüfung habe ergeben, dass die Bedienung rechtlich nicht zulässig sei, weil sie nicht mit dem Grundsatz der Gleichbehandlung aller Anleger vereinbar sei, sagte dazu die BaFin- Sprecherin.
Die Entscheidung der Finanzaufsicht bringt nach Informationen der Zeitung mehrere Zehntausend deutsche Rentner in finanzielle Probleme. Meist seien frühere Selbstständige und Freiberufler betroffen, die häufig kein Geld aus der gesetzlichen Rentenkasse erhalten.
Jetzt würden ältere Anleger mit Auszahlungsplänen ihr Kapital auch aus jenen Fonds abziehen, die noch nicht eingefroren seien, zitiert die Zeitung einen Fondsmanager. "Einige unserer Anleger sind auf die monatlichen Zahlungen angewiesen, um ihre Lebenshaltungskosten zu bestreiten", betonte zudem ein Degi-Sprecher.
Dennoch wollen die drei Fondsgesellschaften Degi, KanAm und SEB ihreAuszahlpläne weiter bedienen, wie die Tageszeitung «Die Welt»(Mittwochausgabe) vorab berichtete.