Deutschland ist nach Ansicht von Bundesforschungsministerin Annette Scha-
van (CDU) bei der Überwachungstechnik zum Schutz vor Terroranschlägen und
anderen Katastrophen nicht auf der Höhe der Zeit. Der ZEIT sagte die Ministe-
rin: “Wir setzen bislang darauf, dass die vorhandene Technik reicht, um uns zu
schützen, und dass wir durch sie unantastbar sind. Das könnte aber ja nur sein,
wenn Szenarien mit Naturkatastrophen oder Anschlägen hierzulande nicht vor-
zustellen wären“. Schavan befürchtet, „unsere Hochspannungsleitungen können
durchgeschnitten werden“ oder „unsere Flughäfen können Ziele von Terroristen
werden“.
Laut Schavan zeigt ein umstrittenes Förderprogramm des Bundesforschungs-
ministeriums zur Entwicklung von Anti-Terror-Technik erste Ergebnisse: „Neue
Sensoren können Giftstoffe im Trinkwasser oder in Postsendungen ebenso wie
Sprengstoffe in Gepäck und an Personen aufspüren. Mithilfe von Computersi-
mulationen und automatischen Leitsystemen kann man eine Vielzahl von Men-
schen aus großen Räumen wie etwa Stadien retten, ohne dass eine Panik aus-
bricht.“ Für das Programm stehen bis 2010 etwa 123 Millionen Euro zur Verfü-
gung. Ein Mehr an Sicherheitstechnik könne Deutschland schützen, sagte sie.
Bedroht sind in Deutschland „vor allem die zentralen Lebensnerven unserer
modernen Gesellschaften – Strom- oder IT-Netze oder auch Verkehrsknoten-
punkte“, sagte Schavan. „Je weiter die technologische Entwicklung ist, (...)
umso mehr braucht es für die intelligenten Systeme unserer Zeit intelligente
Lösungen für den Konflikt- und Gefahrenfall. Wir müssen uns wappnen – durch
Forschung.“