Auf der Luxusmesse für Milliardäre schlägt Russlands Oberschicht zu: Südseeinseln, schlüsselfertige Schlösser im Stil von Zar Peter dem Großen oder ein Konzertflügel aus Platin - eben was das Herz begehrt.
Zu den Highlights der Messe gehört neben einem irischenSchloss für rund 65 Millionen Euro auch eine fast 18Meter lange Yacht des Unternehmens Nordmarine. "Wir sindoptimistisch", sagt Jewgeni Kotschman, der dasLuxusschiff mit seinen drei opulenten Schlafzimmernpräsentiert. "Das Schiff ist wirklich billig - nurzwei Millionen Euro", beteuert Kotschman.
Der schweizer Tagesanzeiger berichtet: Die Konsumenten der Goldklasse verzagen tatsächlich nicht. «Das Geschäft läuft», meldet etwa Wiktor Juschkow, Verkäufer von Privat-Helikoptern. Er steht neben einer Maschine des Typs Robinson R44. Kaufpreis: 500000 Euro. «Soeben», sagt er, «hatte ich Verkaufsverhandlungen mit einem sehr interessierten Kunden.»
Nur wegen der Krise würden die Leute eben nicht aufs Fliegen verzichten. «Schliesslich lebt man nur einmal», so Juschkow. Auch andere Aussteller beklagen sich nicht über mangelnde Kundschaft. Brillanten, Edelimmobilien, vergoldeter Schnickschnack: Die Millionaire Faire bietet für jeden Geschmack etwas.
Ein Jachthändler will sogar neue Kunden gewonnen haben – dank derKrise. Viele Leute wüssten nicht mehr, wie sie ihr Geld anlegen sollen,sagt er. «Aktien, Bankkonten, Bargeld – alles ist unsicher geworden.Deswegen kaufen manche lieber eine Jacht. Da wissen sie, was siehaben.»
Luxusautos sind auch nach wie vor gefragt. Neben Mercedes mögen die Russen besonders den Hummer. Diewüstentauglichen "Panzerschränke aufRädern" kosten umgerechnet rund 77.000 Euro - diemeisten Kunden zahlen bar. "In Russland ist die MarkeHummer zum Statussymbol geworden", sagt VerkaufsleiterArtijom Frolow.
Moskau erlebt bereits die vierte Millionärsmesse, die zuletzt Umsätze von bis zu 500 Millionen Euro brachte. Auch in diesem Jahr sollen die Geschäfte gut laufen.